Mein Bonsaijahr im August

Ups, ich habe keinen Rückblick auf meinen Bonsai-Juli gemacht?

Gut, im Juli hatte ich drei Wochen Urlaub. Und über eine Woche zu schreiben lohnt sich kaum.

Zudem waren die Arbeiten fast die gleichen wie im August. Gießen und düngen war die Hauptarbeit. Der ein oder andere Formschnitt. Und natürlich das phasenweise gute Wetter genießen.

Ach ja, und gebloggt habe ich für die beiden Sommermonate auch feste.

Aber nun kommen wir zum Rückblick auf den August.

An einigen Bäumen habe ich etwas herumgeschnippelt. Ich meine, daß ich sie wieder halbwegs in eine saubere Form gebracht habe. Laubbäume geraten bei guter Pflege manchmal recht schnell aus dem optischen Gleichgewicht. In manchen Entwicklungsphasen spielt dies keine Rolle.

Wen der Bonsai aber optisch unharmonisch aussieht empfinde ich dies irgendwann doch als unästethisch und muß zur Bonsaischere greifen. Auch auf die Gefahr, das es die mittel- bis langfristige Entwicklung eines im Aufbau befindlichen Baumes etwas bremst. Bonsai schneiden hat für mich allerdings auch etwas entspannendes. Man ist voll auf den Baum konzentriert. Schließlich will man ja nichts falsch machen.

Formschnitt im August:

Hainbuche Doppelstamm nach dem Formschnitt

An meiner Zierkirsche habe ich eine Pilzerkrankung festgestellt. Dank der hervorragenden Diagnosedatenbank für Erkrankungen und Schädlinge konnte ich sehr schnell die Ursache bestimmen. So kann ich nun die geeigneten Massnahmen zur Behebung einleiten. Im nächsten Sommer werden wir wissen, ob sie erfolgreich waren?

Bereits im Juli habe ich mir vier Jungpflanzen von Crassula sarcocaulis gekauft. Eine der wenigen Crassula-Arten die auch Frost bis zu zehn Grad Minus überstehen soll. Nach dem nächsten Winter werde ich wissen, ob dies stimmt? Allerdings werde ich dies nur bei zwei Pflanzen testen. Die anderen beiden kommen zur Überwinterung in den unbeheizten Keller. Dort überwintert auch ein Großteil meiner Kakteensammlung. Die Crassula sarcocaulis hat im Vergleich zum Crassula ovata relativ kleine schmale Blätter. Meiner Meinung nach könnte er damit für Bonsai sehr gut geeignet sein. Aber nun dürfen die vier erst einmal ein paar Jahre kräftig wachsen.

Meine ersten beiden Akzentpflanzen sind je ein Hauswurz. Mit den ersten Versuchen bin ich ganz zufrieden. Im nächsten Jahr sollten sich da noch dichtere Polster entwickelt haben.

In einer kleinen flachen Bonsaischale habe ich versucht Moos zu kultivieren. Bisher leider ohne Erfolg. Ich hätte da wohl besser auf die Kultivierungs-Hinweise von Vincent hören sollen. Dann hätte ich mir ein paar Wochen oder Monate sparen können.

Damit ich in der Natur Moose besser bestimmen kann, habe ich mir das Buch Farbatlas Flechten und Moose gekauft. Ein leicht verständliches Buch mit sehr guten Bestimmungshinweisen. Durch das Buch wurde ich erst auf Flechten aufmerksam. Für reife Bonsai sicherlich auch ein interessantes Thema!

Schwielenflechte

Bei meiner Internetrechersche mußte ich feststellen das über Flechten unter Bonsaigestaltern recht konträr diskutiert wird. Dies hat mich neugierig gemacht und ich habe mich intensiver über Flechten informiert. Flechten sind nichts schlechtes. Keine Schmarotzer. Oft ein Indikator für eine gute und reine Luftqualität. Meiner Meinung nach sieht ein Bonsai mit Flechten älter und schöner aus.

Aber das ist sicherlich auch ein Bereich des persönlichen Geschmackes.
Ja und das war es auch schon über den August.

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