Stecklinge ziehen – mein dritter Versuch

Die meisten Laubbäume haben zum Glück im Frühjahr und Frühsommer einen kräftigen Austrieb.

Je nach Entwicklungsstatus eines Baumes auf dem Weg zum Bonsai und der gewünschten Größe muß man bei manchen Laubbäumen mehr als einmal im Jahr einen Form- oder Formerhaltungsschnitt machen.

Dabei fällt zum Teil ganz schön viel Grünzeug an, welches ich meistens im Kompost entsorge. Eigentlich viel zu schade, da man aus einigen Ästchen erfolgreich Stecklinge ziehen könnte.

Dies habe ich in der Vergangenheit auch schon versucht.

Beim Ficus ging dies mit einem Yoghurt-Becher ganz einfach!

Bei unseren heimischen Baumarten funktionierte dies allerdings nicht. So habe ich im letzten Jahre bei meiner kleinen Ulme ein paar Stecklinge in Substrat gesteckt.

Ein paar davon haben auch erfolgreich Wurzeln und neue Blätter entwickelt. Allerdings habe ich wohl zu spät im Jahr die Stecklinge gesteckt. Dadurch sind diese nicht erfolgreich durch den Winter gekommen.

Aber das ganze hat Mut gemacht.

Auch der Artikel von Andrè, wie man Stecklinge vom China-Wacholder macht, hat mir Mut gemacht.

Dann habe ich noch mein bisheriges Wissen durch Fachliteratur verfeinert und vor ein paar Wochen einen neuen Versuch gestartet.

Beim Rückschnitt der beiden Hainbuchen und der chinesischen Ulme habe ich ein paar Stecklinge geschnitten und in vorbereitetes Substrat gesteckt.

Als Substrat habe ich Anzuchterde mit mineralischen Anteilen und etwas Akadama gemischt.
Bei den Stecklingen habe ich alle Blätter entfernt, damit die Verdunstung sehr gering gehalten wird. Dies war beim letzten Versuch wohl auch ein kleiner Fehler.

Da ich nun in der besten Wachstumszeit die Stecklinge geschnitten habe, erhoffte ich mir auch einen zügigen Neuaustrieb. Wobei der erst erfolgen kann wenn sich die ersten Wurzeln gebildet haben.

Und nach zwei Wochen haben sich die ersten Knospen bereits geöffnet und schieben die ersten neuen Blätter hervor:

Stecklinge Laubbäume 2012

Die Ulmenstecklinge sind da flott am wachsen. Die Hainbuchen-Stecklinge haben bisher nur die Knospen etwas verdickt.

Das Substrat halte ich permanent feucht. Es steht mit meiner Schwarzerle in einer Pflanzenschale und an einem überwiegend schattigen Platz. Die aktuell sommerlichen Temperaturen erübrigen ein Gewächshaus. Mal sehen wie viele von den Kleinen mal ein Bäumchen werden? Sollten es mehrere werden, könnte ich über einen zukünftigen Bonsai-Wald nachdenken? Aber manche Jungpflanzen könnte man auch zum verbessern der älteren Bäume verwenden. Für Ast oder Wurzelpfropfungen würden sie zur schnelleren Verbesserungen der reiferen Bäume beitragen können.

Stecklinge 2012

Nun warte ich ab was aus den Kleinen wird?
Bei den sommerlichen Temperaturen sollte das Substrat weiterhin feucht gehalten werden. Mal sehen wie lange es dauert bis auch die Hainbuchen-Stecklinge austreiben?

P.S. Vor ein paar Tagen habe ich noch eine Steckling von der neuesten Japanischen Ulme gesteckt.

7 Comments

  1. Vincent 12. Juli 2012
  2. Bernd 12. Juli 2012
  3. Vincent 13. Juli 2012
  4. Bernd 13. Juli 2012
  5. Kleinbonsai 13. Juli 2012
  6. Bernd 13. Juli 2012
  7. Kleinbonsai 15. Juli 2012

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