Die Kakteen und andere Sukkulenten beschäftigen mich seit über 20 Jahren. Mit Bonsai beschäftige ich mich gerade einmal ein halbes Jahrzehnt.
Da es natürlich naheliegend beide Themen zusammen zu bringen.
Also mache ich mir immer wieder Gedanken welche Sukkulenten könnte man auch als Bonsai gestalten?
Durch meinen Balkon habe ich da nicht die großen Platzmöglichkeiten. Also beschränke ich mich bei dieser Auswahl auch meist auf kleiner Pflanzen oder solche die nicht so schnell wachsen.
So habe ich im Mai 2007 ein niedliches Aeonium im Sukkulenten-Fachhandel gekauft. Der damals schon knorrige und schuppige Stamm hat mich verleitet, diese Pflanze in meinen Bonsai-Anfängen auf den Weg zum Bonsai zu bringen.
Nun hatte ich damals keine Ahnung ob daraus etwas werden könnte. Aber der Versuch schien es mir wert zu sein. Zumindest wäre es ein sehr außergewöhnlicher Bonsai, den man nicht an jeder Ecke zu sehen bekommt.
Spontan kam mir damals die Gestaltungsform auf einem Felsen in den Sinn. Oder besser gesagt die Wurzeln umklammern den Stein. Solche Aeonium hatte auf meiner ersten Teneriffa-Reise im Gebirge zuhauf gesehen. So ähnlich sollte mein Aeonium auch werden.
Also habe ich mir im Zoo-Fachhhandel einen passenden Stein ausgesucht und das Aeonium im ersten Jahr darauf gesetzt und mit Substrat über den Stein aufgefüllt.
Nach einem Jahr bekam das Aeonium voreiligerweise seine erste Bonsaischale:
Die Bonsaischale war für den Mickerling viel zu früh. Aber als Anfänger kann man es meist nicht mit dem ersten Pot erwarten. Also wurde wieder in einen großen und tieferen Topf umgetopft.
In diesem Spätwinter habe ich das Aeonium tiefer gepflanzt, da sich die Wurzeln nicht wie gewünscht verdickt haben. Im diesem Frühjahr wurde nun auch hin und wieder mit normalen Flüssigdünger, also stickstoffbetonter, gedüngt. Ach ja, die Wurzeln wurden im oberen Bereich durch Haushaltsfolie am Stein bzw. Felsen fixiert. Ohne diese wachsen die teilweise in die waagerechte, was in diesem Fall auf Steinhöhe nicht gewünscht ist. Am Boden dürfen dann die Wurzeln in die Breite wachsen.
Das vorläufige Ergebnis seht ihr auf dem folgenden Foto:
Der Stamm konnte an Dicke zulegen. Die Belaubung hat sich stärker verdichtet.
Das Nebari hat ebenfalls spürbar zum Vorjahr zugelegt.
Es ist aber noch kein Bonsai. Ich laße mich nun einfach im nächsten Spätwinter überraschen, wie sich der Wurzelballen unter dem Substrat entwickelt hat?
Da daß Dickenwachstum recht langsam ist, kann dies durchaus noch ein paar Jahre dauern.
Schaun wir mal!
Bis dahin übe ich noch fleißig an einem Steckling.
Schließlich muß ich noch die Reaktion auf bestimmte Schnitt-Techniken erlernen.