Herzlich willkomnen,
zum zweiten Teil meiner Grundgestaltung einer Hainbuche (Carpinus betulus).
Im ersten Teil habe ich den Baum analyisiert und auf Grund dieser Erkenntnisse die ersten Schritte unternommen.
So wurde die viel zu dicke Spitze entfernt.
Diese soll durch einen wesentlich jüngeren und schlankeren Ast zukünftig erstetzt werden.
Nach dieser Korrektur in der Baumkrone sah die Hainbuche wie folgt aus:
Nun wird der werdende Bonsai ausgelichtet.
Ich schneide Äste so ab, daß ich Knospen stehen lasse, die ich nächstes Jahr in die Gestaltung einbringen will. Hier versuche ich also schon einzuplanen, wie das Wachstum nächstes Jahr werden wird.
Ab ist ab!
Nun folgt das Drahten. Ich drahte von unten nach oben. Schön zu erkennen ist der abgeknickte Ast, dem ich ein wenig von der nach oben gerichtete Wuchsrichtung nehmen will. So etwas akribisch zu drahten ist schwierig, gerade für Anfänger wie mich. Also einfach machen. Ich hoffe, die Drahtstärke reicht aus.
Abenteuerlich, aber zweckmäßig.
Nun gebe ich dem Ast die gewollte Richtung, vorsichtig, Stück für Stück.
Die Biegung wird durch den Draht fixiert und gehalten. Der Druck auf den Ast ist groß, ich glaube aber, da im Herbst und Winter keine Wachstumphase ist, daß sich der Ast nicht verdickt und kein Druck und eingewachsene Stellen entstehen. Im Frühjahr wird der Draht entfernt, und die Position sollte fix sein.
Ich benutze den Draht auch für den dünnen Zweig. Das ist nicht ganz so einfach, da der Ast bei falscher Technik brechen kann. Eigentlich nimmt man hier dünneren Draht. Da es sich hier aber beim Wickeln automatisch ergab, lass ich das erst mal so.
Damit das Ganze auch wirklich hält, wickle ich parallel noch zusätzlich Draht mit einem kleineren Durchmesser. Hainbuchenäste sind sehr schwer zu biegen, merke ich gerade – auch bei kleinerem Durchmesser – also gehe ich auf Nummer sicher.
Den linken und rechten Ast habe ich verbunden, und den rechten auch doppelt gedrahtet. Ich möchte ihn nach unten biegen, so ist es auch bei alten Bäumen in der Natur zu beobachten.
Nicht hübsch der Draht, aber auf das Endergebnis kommt es an! Wenn er rechtzeitig weggenommen wird, sind keine Spuren mehr zu erkennen.
Das Drahten wird fortgeführt.
Draht parallel zu führen erfordert Fingerspitzengefühl.
Das muss ich noch verfeinern 🙂
Das vorläufige Ergebnis. Den 2. Ast links habe ich an der Basis nach hinten gebogen, dann an der Spitze wieder nach vorne, um Tiefenwirkung zu erzeugen. Der nächste Ast rechts kommt ein wenig nach vorne, der Ast obendrüber sorgt für die weitere Tiefenwirkung.
Der zweite Teil ist hiermit beendet. Der dritte und letzte Teil der Hainbuchen-Grundgestaltung folgt in den nächsten Tagen.