Vor einigen Tagen habe ich euch den aktuellen Zustand meiner kleinen chinesischen Ulme gezeigt.
In einem Virtual habe ich mir Gedanken über die Zukunft des Baumes gemacht.
Auch eure Tipps und Hinweise habe ich nun in die Tat umgesetzt und den kleinen Baum beim umtopfen neu positioniert.
Hier noch einmal ein aktuelles Bild vor dem Umtopfen:
Da ich den Baum seit über einer Woche nicht mehr gegossen habe, sind einige Blätter vertrocknet. Dies war auch bewusst, damit ich die Aststruktur besser beurteilen kann. Zudem läßt sich das alte Substrat besser lockern und lösen.
Den Gedanken an eine Bonsaischale habe ich erst einmal aufgeschoben. Ich habe eine geräumige Trainingsschale gewählt, die eine Nummer größer als die bisherige ist. So soll der Baum schneller an Stammdicke gewinnen.
Zuerst habe ich die Ablauflöcher mit einem Gitter versehen, damit das frische Substrat sich nicht verabschiedet. Bei Trainingsschalen nutze ich aus Bequemlichkeit oft ein selbstklebendes Kunststoffgitter.
Danach kommt eine grobe mineralische Schicht in die Schale. Diese dient als Drainage, damit sich keine Staunässe bilden kann.
Da ich den Pflanzwinkel stark verändern will, muß sich der Wurzelballen erst an die neue Stellung anpassen. Da ist eine Fixierung per Drahtl kein Fehler. So bleibt der Bonsai in der gewünschten Stellung. Zudem kann der Baum bei einem Transport oder Wind nicht verrutschen.
Danach habe ich das alte Substrat mit einem Eßstäbchen gelockert und vorsichtig mit einer Wurzelkralle ausgekämt. Danach sah der Baum wie folgt aus:
Auf dem zweiten Foto sieht man das am Wurzelballen einige Schnittwunden entstanden sind. Dort haben sich nach oben wachsende Wurzeln die aus der Erde gewachsen sind (siehe erstes Foto) gebildet. Diese habe ich bündig entfernt. Ich denke der Baum wird diese Schnittstellen in zwei Jahren überwallt haben. In der Mitte hat er eine recht dicke Wurzel. Davon habe ich nach unten wachsende Stücke komplett entfernt:
Danach wurde die Schale mit Substrat aufgefüllt, der Baum positioniert und rundum mit Substrat umgeben. Mit dem Aludraht wurde die Position des Baumes in der Schale fixiert:
Danach wurde mit Substrat aufgefüllt und dieses mit einem Eßstäbchen in die Hohlräume des Wurzelwerkes gestochert. Danach habe ich mit feineren mineralischen Substrat die Oberfläche aufgefüllt. Nun sieht die Chinesische Ulme wie folgt aus:
Sicherlich hätte man noch etwas auslichten können. Aber der Baum soll nun erst einmal zwei Jahre durchtreiben, damit sich der Stamm möglichst schnell verdickt. Danach ist sicherlich ein kräftiger Rückschnitt notwendig um daraus einen älter wirkenden Shohin zu formen. Der Sommer kann nun kommen 😉
Hallo,
willst Du den dicken untersten Ast, der ja auf der Innenseite der Stammbiegung zu liegen scheint, irgendwann entfernen?
@ Matthias
darüber habe ich auch schon nachgedacht, da dieser Ast hier im Blog schon mehrmals als mögliches Entfernungsobjekt diskutiert wurde.
Da ich die Ulme nun erst einmal für zwei Jahre kräftig wachsen lassen möchte, lasse ich ihn erst einmal dran. Opfern kann ich ihn später immer noch, auch wenn dann die Schnittwunde größer sein wird.
Ich kann mir auch sehr gut vorstellen daß er später bei starkem Rückschnitt ein Astansatz für einen klenen knubbeligen Shohin werden könnte?
Abwarten und Tee trinken.
Schönes Wochenende
Bernd