Fünf neue Bonsai-Kandidaten

Nach dem sich drei meiner Bonsai-Anwärter im Winter oder Frühjahr in Richtung Bonsaihimmel verabschiedet haben, gab es nun ein paar Lücken auf dem Balkon zu füllen.

Es ist immer ärgerlich wenn sich eine Pflanze verabschiedet, an der man bereits ein paar Jahre versucht hat einen Bonsai zu gestalten.

Auf der anderen Seite, waren alle drei aus meinen Anfängen, wo ich vieles nicht so optimal gemacht habe. Einfach gesagt, waren die sowieso schon vermurkst.

Dadurch entstand neuer Raum auf dem Balkon, den es mit neuen Pflanzen zu füllen galt. Also habe ich mich nach ein paar bezahlbaren Jungpflanzen umgeschaut.

Mein erster Gedanke war es mal mit der ein oder anderen Baumschulpflanze zu versuchen?
Aber da hätte es wieder ein paar Jahre gedauert, bis es nach Bonsai aussieht. Ich sehe an meinen beiden Hainbuchen-Rohlinge, daß die Gestaltung und Entwicklung meist doch länger dauert als einem lieb ist.

Ein fertiger großer und reifer Bonsai ist mir zu teuer. Also blieben nur noch vorgestaltete Jungpflanzen. Da wir kein Fachgeschäft mit großer Auswahl in der Nähe haben, bestellte ich ein paar Pflanzen im Online-Fachhandel.

Ich bestellte zum ersten Mal im Bonsai Zentrum Münsterland. Nach der Bestellung erhielt ich die Info, daß Bankeinzug auf Grund zu vieler säumiger Kunden derzeit nicht akzeptiert werden würde und ich bitte überweisen solle. Schade, daß dies nicht beim anmelden und bestellen bereits kenntlich war. Ich habe die Bestellung storniert, da ich in der Arbeitswoche nicht auf die Bank gekommen wäre und auch kein Onlinebanking habe. Ist mir nicht 100%ig sicher. Meine Stornierung wurde am Folgetag bestätigt.

Danach habe ich zum wiederholten Mal bei der Bonsaischule Enger bestellt und erhielt prompt meine bestellte Ware auf Rechnung!

Zudem war ich sehr positiv überrascht, daß die meisten Bäumchen in Natura besser aussahen als auf dem Online-Foto! Sehr schönes Material, aus dem man gute Bonsai gestalten kann. Da die Bäumchen aber auch erst 5 bis 10 Jahre alt ist, wird es sicherloch noch ein paar Jahre dauern bis man dazu Bonsai sagen kann.

Fünf neue kleine Bäumchen sind es, welche ich heute vorstellen möchte. Als Fan von Laubbäumen sind es fünf dieser Baumart geworden.

Acer palmatum als Bonsai

Lange habe ich gezögert einen Fächerahorn zu kaufen. Obwohl ich von den filigranen Blättern und den bunten Färbungen oft begeistert bin, war ich wegen der Überwinterung immer skeptisch. Das bin ich zwar immer noch. Dennoch will ich einen Versuch mit einem kleinen 9 Jahre alten Bäumchen versuchen.

Ich weiß, daß es noch kein Bonsai ist. Dafür werden sicherlich noch einige Jahe vergehen.

Nebari Acer palmatum

Der Stammansatz, soweit überhaupt beurteilbar, zeigt bereits eine gute Grundlage. Genaues werde ich aber erst beim ersten nächsten umtopfen einschätzen können.

Portulacaria afra als Bonsai

Der zweite Baum ist ein Jadebaum (Portulacaria afra). Obwohl er der günstigste war, gefällt er mir von den fünfen am besten!

Waurm? Obwohl er erst 5 Jahre alt ist, hat er einen sehr schönen Stammansatz und eine schöne Verzweigung. Ich weiß daß diese Baumart unter vielen Bonsaifans weniger beliebt ist. Da ich aber ein Fan von Sukkulenten bin, hat mir diese Art in meiner Bonsai-Sukkulenten-Sammlung noch gefehlt.

Eigentlich wollte ich einen im Sukkulenten-Fachhandel kaufen. Die kosten dort aber fast genauso viel wie im Bonsaifachhandel und sind in keinster Weise vorgestaltet! Im Prinzip sind die Jadebaum-Bonsai viel zu billig!

Zudem ein idealer Bonsai für den Einstieg. Sehr pflegeleicht.

Jadebaum als Bonsai

Sehr gut gefällt mir an ihm, daß er von beiden Seiten gut aussieht.

Nebari Jadebaum

Das Nebari hat sich offenbar schon schön verdickt. Allerdings bin ich mit solchen Einschätzungen vorsichtig. Manchmal wird da auch getrickst. Erst nach dem ersten Umtopfen kann ich es wirklich beurteilen. Die Borke ist trotz des junge Alters bereits sehr furchig. Da wirkt der Baum gleich älter als er ist.

Ulmus japnica als Bonsai

Die kleine Ulme hat mir sofort gefallen. Nach 10 Jahren hat sie bereits einen schönen dicken Stamm und ist mit 20 Zentimetern Höhe ein Winzling. Auch die Verzweigung bietet sich für einen Shohin hervorragend an. Die Borke ist bereits furchig und korkig. Was an Wurzeln im Substrat steckt, werde ich wohl erst im Frühjahr beim nächsten Umtopfen erfahren.

Die Blätter sind wie auf dem Foto hellgrün. Ob dies für diese Art typisch ist oder um einen Neuaustrieb handelt, kann ich derzeit noch nicht beurteilen. Die Äste sind allerdings bereits verholzt, wodurch man jüngsten Austrieb eigentlich ausschließen könnte? Man wird sehen, ob diese durch die Sonne und Ausreifung dunkler werden?

Zelkova nire als Bonsai

Und noch ein Ulmengewächs. Eine Korkrindenulme (Zelkova nire). 6 Jahre alt und noch ein dünnes Stämmchen. Die Art gefällt mir dennoch, da sie im Alter eine schöne korkartige Borke entwickelt.

Korkrindenulme als Bonsai

Auch die andere Seite sieht brauchbar aus. Eine Beurteilung wird allerdings erst im unbelaubten Zustand möglich sein.

Zelkova serrata als Bonsai

Und der letzte Baum ist eine Zelkova serrata. Ebenfalls 6 Jahre jung. Ich habe absichtich eine Pflanze mit geraden Stamm ausgewählt. Daraus soll mal eine Besenform entstehen. Ich denke mit einer Zelkove sollte dies realisierbar sein? Die Grundlagen sind bei diesem 25 cm kleinen Baum schon einmal da.

Fünf neue Bäume bringen fünf neue Herausforderungen. Sicherlich werde ich mal wieder den ein oder anderen Fehler machen. Aber mit dem bisher gesammelten Wissen wird meine Fehlerquote immer geringer.

In diesem Jahr dürfen die Neulinge erst einmal wachsen. Ausnahme ist die japanische Ulme. An ihr werde ich, falls erforderlich, den ein oder anderen Formschnitt machen, sonst werden die Äste zu dick bzw. zu lang für einen zukünftigen Shohin.

Im nächsten Spätwinter – Frühjahr bin ich gespannt, was für Wurzelwerk sich in den Töpfen verbirgt?

5 Comments

  1. Kleinbonsai 3. Juli 2012
  2. André 4. Juli 2012
  3. Bernd 4. Juli 2012
  4. Lukas 8. November 2013
  5. Bernd 9. November 2013

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