Das erste umtopfen meiner Ulmus japonica

Im vergangenen Sommer habe ich mir eine kleine japanische Ulme (Ulmus japonica) als Shohin gekauft.

Ist schon erstaunlich wie schnell der kleine Baum in den paar Sommermonaten noch gewachsen ist. Als ich ihn erhielt hatte er nur ein paar Zweige und kaum Feinverzweigung.

Von Juni an musste ich den Kleinen mehrere Male in Form schneiden.

Da ich bisher noch keine praktische Erfahrung mit Shohin-Bäumen hatte, gerieten manche Äste zu lang. An einigen Verzweigungen gabe es Verdickungen die unharmonisch wirken.

Aber die Herbstfärbung war prächtig:

Ulmus japonica

Erst nach dem Laubfall konnte ich die Verästelung zum ersten Mal richtig beurteilen:

Ulmus japonica Ende 2012

Weitere Fotos habe ich im letzten Monat bei den Gestaltungüberlegungen zur Ulme vorgestellt. Man kann aber auch schon auf dem obigen Foto gut erkennen, das sich der Baum zwar prächtig entwickelt hat. Dennoch gibt es einiges zum optimieren.

Meine Überlegungen waren eigentlich recht zaghaft. Am Ostermontag war es dann soweit. Endlich fand ich Zeit zum umtopfen. Ja und das Wetter war auch noch sonnig und am Mittag recht mild.

Also erst einmal austopfen. Den Wurzelballen von der alten Erde befreien. Der war ganz gut bewurzelt. Allerdings gab es auch älteres Substrat im Inneren und einige abgestorbene Wurzeln. Wie viele asiatische Ulmen hatte auch diese einen recht dicken Wuzrelballen mit sehr feinen dichten Wurzelwerk, welches sich sternförmig nach aussen verteilte.

Die Dicke der Wurzelmasse geht leider auch nach unten. Nicht optimal für das Eintopfen in eine kleine Schale. Also musste ich bis ins Wurzelholz zurück schneiden. Dennoch ist das ganze noch recht dick bzw. hoch. Das wird schon passen. Als erste Schale habe ich eine ovale chinesische Schale mit grüner Lasur ausgesucht. Ich weiss nicht ob die dafür geeignet ist? Ich fand sie spontan ganz gut.

Nach dem Wurzelrückschnitt habe ich noch meine Gestaltungsgedanken aus dem Vormonat angeschaut. Den Baum mehrfach gedreht und mich für eine ganz andere Lösung als bisher angedacht entschieden.

Alles bisher Agedachte erschien mir nur eine Notlösung, welche die Probleme nicht verbessert und unter dem Strich vergeudete Zeit gewesen wäre.

Radikal habe ich alles mir überflüssig erscheinende entfernt. Verdickungen habe ich mit der Konkovzange in Form geschnitten, damit diese Stellen natürlich verschlankend aussehen. Danach wurde Wundknete auf die grossen Schnittwunden fixiert.

Und dann wurde frisch eingetopft. Nun sieht der Baum wie folgt aus:

Ulmus japonica in erster Bonsaischale

Sieht übel aus, wird der Laie denken. Aber so kräftig wie die Ulme austreibt, dürfte in ein bis zwei Jahren ein ansehnlicher Shohin entstehen?

Der Baum wurde nach links geneigt. Der linke Ast hat mich dazu bewogen. Der nächste Ast geht nach hinten und wird Tiefe bringen. Die Baumspitze wird neu gestaltet. Die alte war zu dick.

An den Ästen gibt es sehr viele Knospen. Mal sehen welche davon austreiben werden. Bei solch einem kräftigen Rückschnitt, dürften es recht viele sein.

Mal sehen wie die Ulme im Herbst aussieht?

6 Comments

  1. Vincent 5. April 2013
  2. Bernd 5. April 2013
  3. Vincent 5. April 2013
  4. Bernd 5. April 2013
  5. Manfred 31. Oktober 2013
  6. Bernd 1. November 2013

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