Die Tage werden immer kürzer.
Eigentlich schade, da ich so nach Feierabend meine Outdoor-Bonsai nicht mehr sehen kann, da es bereits dunkel auf dem Balkon ist.
Deswegen wollte ich diese an diesem Wochenende im Fotostudio fotografieren.
Daraus wurde allerdings nichts, da es seit gestern Vormittag konstant regnet.
Die Kleinen triefen nur so vor Wasser und ein reinholen ins Fotostudio würde wohl zu einer kleinen Überschwemmung oder zumindest zu vielen Wasserflecken führen.
Also habe ich heute Morgen die Bonsai auf dem Balkon fotografiert. Dadurch sind die Bilder nicht ganz so perfekt wie sonst. Details wird man bei den meisten Fotos weniger gut erkennen können und vereinzelt sind sie auch leicht bis mittel verwackelt, da das Licht auf Grund der Bewölkung doch recht schwach war.
Für mich haben die Bilder dennoch einen dokumentarischen Wert. Und euch wollte ich nicht alle Fotos enthalten, da sie ganz gut die jahreszeitliche Entwicklung bei verschiedenen Laubbäumen zeigt.
Das erste Foto zeigt meine Bonsaiecke auf dem Balkon. Da noch alle Bäume mehr oder weniger Laub tragen, habe ich noch keine Vorbereitungen für den Winter gemacht.
Eine nähere Ansicht von rechts nach links mit der Ulmus japonica, Zelkova serrata und Zelkova nire. Für mich war es interessant wie unterschiedlich die einzelnen Baumarten ihr Laub verlieren. Alle drei Bäume sind botanisch nahe verwandt und dennoch reagieren sie mit dem Laubabwurf unterschiedlich. Für mich ist das Ok, da so der Herbst auf dem Balkon länger anhält.
Wer regelmässig im Blog gelesen hat, weiss dass ich die Schwarzerle (Alnus glutinosa) in diesem Sommer mal wieder radikal zurück schneiden wollte, weil mir die Form des Stammes nicht gefällt. Dieses Vorhaben habe ich auf den Rat einiger Leser dann doch fallen lassen und sie erst einmal wachsen lassen. Von einem Bonsai ist sie noch weit entfernt. Im nächsten Spätwinter oder Frühjahr kommt sie einen grösseren Topf, damit sie erst einmal schneller wachsen kann und an Stammdicke zulegen kann. In ein paar Jahren werde ich dann den Baum analysieren und schauen wie er weiter gestaltet werden soll.
Den grünen Fächerahorn (Acer palmatum) habe ich auch in diesem Sommer gekauft. Dieser überrascht mich in seiner Farbvielfalt am meisten. Den Namen grün hat er derzeit nicht verdient. Aber genau das macht wohl einen Fächerahorn aus. Das tiefrote Laub sieht klasse aus. Schade, dass ich ihn derzeit nur am Wochenende im Licht sehe.
Die Korkrindenulme (Zelkova nire) hat fast schon das gesamt Laub abgeworfen. Davor gab es ein orange-gelbes Feuerwerk in der Laubfärbung. So langsam sehe ich zum ersten Mal die Aststruktur. Auf den ersten Blick sieht die ganz ordentlich aus. Sobald der Baum unbelaubt ist, werde ich ihn von allen vier Seiten fotografieren und über den Winter in Ruhe überlegen, wie die weitere Gestaltung aussehen könnte?
Diese Hainbuche (Carpinus betulus) hat sich prächtig weiter entwickelt. Im Spätwinter oder Frühjahr bekommt sie wahrscheinlich ihre erste Bonsaischale. Erstaunlich wie lange es gedauert hat bis sich das Laub verfärbt? Erst Anfang dieser Woche haben beide Hainbuchen eine gelbe Blattfärbung bekommen. In unserer Nachbarschaft sind viele Hainbuchenhecken bereits vertrocknet und haben einen Teil ihres Laubes abgeworfen.
Im Juli habe ich diese Hainbuche radikal gekürzt. Erstaunlich was es da bereits an Neuaustrieben gab. Daraus kann man in den nächsten Jahren eine neue Baumspitze gestalten. Eine Analyse erfolgt über den ruhigeren Winter.
Sobald es mal wieder ein trockenes Wochenende gibt, werde ich einen Teil meiner Kakteen ins Winterquartier räumen um so Platz für die Überwinterung der Outdoor-Bonsai zu schaffen. Bis auf die zwei Hainbuchen werden alle Laubbäume in ein Sand-Torf-Gemsich eingegraben.
Habt ihr schon Vorbereitungen zur Bonsai-Überwinterung getroffen?
Wenn ja, welche?
Ich habe meine Bäume erstmal auf den Balkon gestellt, um sie später bei Frost vor erstmal vor Wind zu schützen. Alle tropischen Ficus sind natürlich drinnen, hier bin ich dabei, Stück für Stück künstliche LED Beleuchtung nachzurüsten. Die Verbraucht nur 15W pro Einheit (16 EUR/Jahr)und ist eine sinnvolle Unterstüzung gegen die kurzen Tage. Das ist aber gerade Experimentierstadium.
Gestern habe ich ein Terrarium gekauft, 120*60*60, mit dem ich nun ein kleines Gewächshaus verwirklichen werde, damit die Temperatur konstant bei -5 – +5° C eingestellt werden kann.
Die letzen Winter haben mit seinen Temperaturschwankungen zwischen 5 und -15 °C in einem Tag sogar normale Gartenbäume und auch Bonsai bei den Profis vernichtet. Da anzunehmen ist, daß diese Termperaturschwankungen die Regel werden werden, möche ich die nächsten Jahre experimentieren und kein Risiko eingehen.
Es gibt Heizmatten, die nur 8W verbrauchen und mit einem Thermostat regelbar sind, so daß ich mir nach einiger Bastelei bestimmt ein kleines Gewächshaus basteln kann. Die Position, Boden oder Seite muss noch ermittelt werden. Luftzirkulation werde ich evtl. mit PC Lüftern oder so verwirklichen, viele Fragen sind noch zu klären, durch Zufall habe ich jemand kennengelernt der mir da helfen kann und Erfahrung hat. Ein Glück!
Bin gespannt ob das klappt.
@ André
So etwas hatte ich mir schon einmal für meine Kakteen als Frühbeetkasten auf dem Balkon überlegt. Auf Grund der Heizkosten habe ich bisher gelassen. Da räume ich die Pflanzen im Winter nach dem ersten Frost lieber gemütlich rein und stelle sie in den Keller und ein unbeheiztes Zimmer.
Ob die Temperaturschwankungen regelmässig wie im letzten Winter sein werden, glaube ich weniger. So etwas gab es immer schon.
Aber wer weiss?
Für meine Schnecken (Achatina fulica) habe ich auch ein Terrarium mit Heizkabel und Termostat. Ich kann dir aus Erfahrung sagen, dass du mit 8 Watt absolut keinen Effekt erzielst. Mit 15 Watt schaffst du ein oder zwei Grad mehr, ab 30 Watt kann man von Heizung sprechen! Für die nötigen ganzjährigen Tropischen Temperaturen im Terrarium habe ich ein 15 Watt Kabel, werde das aber demnächst gegen ein 30,Watt Kabel tauschen, denn im Winter wird es bei mir in der Wohnung recht kühl.