Ein Gestaltungsbericht von André in zwei Teilen.
Diesen Ficus habe ich seit einem Jahr bei mir stehen, der ursprüngliche Plan war, die Form so zu belassen und die Verzweigung weiter zu fördern.
Dann habe ich mir die Aststellung angeschaut und festgestellt, dass da mehr rauszuholen ist.
Also fing ich an, mir eine frei aufrechte Form vorzustellen, schaute nach Ästen, die dafür zu gebrauchen waren und drahtete den Stamm als erstes.
Es war schwierig, eine Form auszuarbeiten, vor allem bei der Biegung habe ich mehrere Anläufe gebraucht.
Erst wurde eine Bewegung nach links gestaltet, aber der unterste Ast wollte nicht so richtig ins Bild passen.
Also versuchte ich, diese Bewegung wieder vorsichtig zu korrigieren. Wenn man den Stamm bei dieser Sorte vor dem Drahten ein wenig in verschiedene Richtung biegt, ist es am Ende leichter, mit Draht eine Form zu biegen.
Als ich den Stamm so hatte wie ich es passend fand, habe ich das Bäumchen von unten nach oben durch gedrahtet. Dabei habe ich schon darauf geachtet, welche Äste weg sollten, und welche ich für die Gestaltung brauche.
Direkt am ersten Knick habe ich also den ersten Ast, der den Hauptast bilden wird. Ausserhalb der nächsten Biegung, wenn der Baum wieder nach oben geführt wird, habe ich den 2. Ast belassen.
Dieser kleine Ast zum Beispiel war für mich nicht zu gebrauchen. Er wächst in die selbe Richtung wie der 2. Ast, und ist zudem zu dünn, um im unteren Bereich als schwerer Ast zu dienen. Und durch das Entfernen des Astes schaffe ich einen Negativbereich, der die Stammbewegung betont und durch belassen einer kleinen Lücke noch für Spannung sorgt.
Die Aststellung ist nun wie folgt:
Links der Hauptast, dann rechts der 2. Ast, dann folgt der für die Tiefenwirkung (Ich habe 2 Äste für die Tiefe behalten, um später den Besseren auswählen zu können, und falls einer weg trocknet habe ich noch einen übrig). Rechts wieder ein Ast für das Aufrechterhalten der Silhouette.
Wollte ich zumindest, dann habe ich auch den entfernt, um den Rhythmus beizubehalten, und weil er auf der Höhe des rückwärtigen Astes war. Ich habe ja mit diesem geendet, der. 2 Ast zeigt schon nach rechts, also brauche ich den nächsten nach links.
Wenn der hintere Ast (schwer zu sehen) eine bessere Verzweigung hat, füllt er den Raum aus, der jetzt als Lücke erkennbar ist. Oder ich stauche den Baum in der Mitte noch ein wenig, was die oberen Äste weiter nach unten bringt, somit wird die Lücke auch kleiner.
Dies war der erste Teil der Fiucs-Bonsai-Gestaltung. Im zweiten Teil geht es mit der Drahtung der Baumspitze weiter.