Rhododendron hirsutum – Alpen-Rose als Bonsai

Die in den Alpen heimische Alpenrose gibt es in zwei Naturformen.

Ich beschreibe hier die Rhododendron hirsutum, auch bewimperte Alpenrose genannt.

Die hirsutum findet man in der Natur ausschliesslich in den Kalkalpen.

Die zweite Alpenrose Rhododendron ferrugineum mag keinen kalkhaltigen Boden. Diese Art findet man in den Zentralalpen, Pyrinäen und dem Apennin.

An natürlichen Übergängen kann es auch Naturhybriden beider Arten geben.

Weitere deutsche Namen sind Almrausch, Almenrausch oder Steinrose.

Als Bonsai werden beide Arten sehr selten gestaltet. Das mag sicherlich auch daran liegen, dass beide Arten zu den geschützten Pflanzen gehören und auf Grund ihrer Bodenansprüche teilweise etwas schwieriger in der Pflege sind.

Zum Einstieg ein Foto einer Alpenrose in der Natur:

Alpenrose

Die Aufnahme entstand im Tannheimer Tal, in der Nähe der Krinnenalpe, auf dem Alpenrosen-Wanderweg in ca. 1500 – 1600 m Höhe.

Herkunft:
Kalkalpen

Blatt:
Grüne kurz gestielte wechselständige Blätter die ein bis drei Zentimeter lang werden. Der Blattrand ist bewimpert.

Rinde:
Im Alter glatte grau-braune Borke.

Bonsaieignung:
Gut geeignet.

Beschaffung:
Im Pflanzenfachhandel.
Da es eine geschützte Pflanze ist, sollte man auf die Entnahme von Yamadori verzichten.

Standort:
Im Sommer vollsonnig bis halbschattig.

Alpenrose als Bonsai

Winter:
Bedingt winterhart!
Als Flachwurzler ist die Alpenrose empfindlich gegenüber harten Frost und kalten Winden!
In den Bergen übersteht sie den Frostperioden meist nur bei geschlossener Schneedecke!
Im Pflanzenhandel wird sie als gut bis sehr gut winterhart angegeben?

Giessen und Düngen:
Gedüngt wird nach der Blüte bis in den September mit speziellen Azaleen-Dünger oder Bio-Gold.

Substrat:
Erde, Kompost, Sand und Kalksplit im gleichen Verhältnis. Bitte keine gemahlenen Kalkbestandteile verwenden, da durch diese Staunässe entstehen könnte! Lehm mag die Rhododendron hirsutum überhaupt nicht. Am wichtigsten ist der kalkhaltige Bestandteil.

Umtopfen:
Alle zwei bis drei Jahre mit einem Wurzelschnitt.

Gestaltung:
In der Natur wachsen die meisten dieser kriechend und strauchig. Dennoch können im Alter Pflanzen bis zu einen Meter hoch werden. Auf dem Bosnaifoto sieht man ja wie hoch bei guter Pflege eine Alpenrose werden kann. Bis dahin vergehen aber sicherlich bis zu zwei Jahrzehnte?

Rückschnitt:
Nach der Blüte werden die verwelkten Blütenblätter und Fruchtansätze von Hand abgezupft. Langtriebe werden gekürzt und ausgedünnt. Die Jungtriebe werden evtl. neu gedrahtet und in die gewünschte Form gebracht. Den anschließenden Austrieb läßt man auf etwa 7-8 Blätter auswachsen und schneidet diese danach auf zwei bis drei Blätter zurück.

Drahten
Nur bei jungen Trieben zu empfehlen.
Ältere Äste können leicht brechen und sollten über mehrere Jahre leicht in die gewünschte Richtung bzw. Form gedrahtet oder gespannt werden.

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