Japanische Ulme (Ulmus japonica)

Eigentlich gibt es in der botanischen Nomenklatur keine Ulmus japonica.

Die japanische Ulme (Ulmus japonica) ist einer Erfindung des Bonsaifachhandels. In diesem Fall stelle ich diese Ulmenvariante hier im Blog dennoch vor, da durch diese Differenzierung eine etwas besser Pflege möglich ist.

Im Prinzip ist die Ulmus japonica eine Ulmus parvifolia – chinesische Ulme. Besser gesagt eine Variante davon, welche überwiegend aus Japan und Korea stammt.

Die Japanische Ulme wird selbst im Fachhandel oft mit der der japanische Zelkove verwechselt. Dabei hat die Ulmus japonica viel kleiner Blätter und bereits in jungen Jahren eine sehr borkige Rinde.

Bernd mit Ulmus japonica

Herkunft:
Japan.

Blatt:
Kleine längliche grüne Blätter. Der Austrieb ist am Anfang hellgrün. Bei sonnigen Stand werden die Blätter später dunkelgrün. Die Blätter sind relativ klein.

Rinde:
In jungen Jahren glatte Borke. Nach ein paar Jahren wird die Rinde sehr borkig und rissig.

Bonsaieignung:
Sehr gut, da sehr schnittverträglich.
Eine hervorragende Anfängerpflanze!

Auf Grund der kleinen Blätter und der borkigen Rinde eignet sich diese Ulmenart sehr gut für die Gestaltung zum Mame und Shohin-Bonsai.

Beschaffung:
Bonsai-Fachhandel und Pflanzen-Fachhandel.

Standort:
In der Wachstumszeit im Freien mit einem sonnigen Standort. Bei grosser Hitze im Halbschatten oder bei kleinen Bonsai zwei- bis dreimal am Tag giessen. Der Standort sollte luftig sein um im Sommer den Befall von Spinnmilben zu verhindern. Mit Wasser übersprühen hilft auch gegen Spinnmilben.

Winter:
Die meisten asiatischen Ulmenarten vertragen keine oder nur leichte Minustemperaturen. Dabei sollte auch die japanische Ulme mit zusätzlichen Schutz der Wurzeln und Äste überwintert werden.

Eine frostfreie Überwinterung bekommt der japanischen Ulme meist weniger.

Giessen und Düngen:
Staunässe wird nicht vertragen. Ein austrocknen des Substrates allerdings auch nicht. Im Sommer sollte das Substrat immer gut angefeuchtet werden. Zwischen den Gießen sollte die Substratoberfläche bereits angetrocknet sein.
Bei kühler Überwinterung leicht feucht halten.

Nach dem öffnen der Triebknospen regelmäßig düngen. Im Winter nicht düngen.

Substrat:
1 Teil Akadama, 1 Teil mineralisches Substrat, 1 Teil Humus.

Umtopfen:
Junge Pflanzen werden alle zwei Jahre mit einem Wurzelschnitt umgetopft. Bei älteren Exemplaren reicht alle 3 bis 4 Jahre ein Umtopfen.

Gestaltung:
Die meisten klassischen Stilforme können gestaltet werden.

Rückschnitt:
Wenn der Baum noch zur Gestaltung aufgebaut wird, lässt man die Neutriebe 10 cm wachsen und schneidet auf zwei bis drei Blätter zurück.

Bei älteren und bereits gestalten Bäumen werden die Triebknospen zum Grossteil pinziert.

Drahten:
Drahten ist möglich aber meist nicht notwendig, da man die japanische Ulme sehr gut durch schneiden gestalten kann. Zur leichten Korrektur können im fortgeschrittenen Gestaltungsstadium die unteren Äste nach unten gespannt werden.

Schädlinge und Krankheiten:
Blattläuse, Schildläuse und Spinnmilben.
Ein luftiger und sonniger Platz im Sommer mit öfteren übersprühen verhindert den Befall von Spinnmilben.

2 Comments

  1. rudolph Ohlenbusch 6. April 2016
  2. Bernd Schmidt 6. April 2016

Leave a Reply