Betula pendula – Hänge-Birke als Bonsai

Die Birken gelten unter Bonsaianern immer noch als relativ schwierzig zu kultivierender Bonsai. Wer aber Ausdauer zeigt kann hier durch einen eindrucksvollen und ausdrucksstarken Bonsai belohnt werden. Die Hängebirke ist auch unter den deutschen Namen Sandbirke, Weißbirke und Warzenbirke bekannt.

Herkunft:
Mitteleuropa bis nach Skandinavien
Sonnig bis halbschattig.

Blatt:
rautenförmig mit Spitze und grün – im Herbst gelbe Färbung.

Birkenblätter (Betula pendula)
Birkenblätter (Betula pendula)

Rinde:
grau, grau-grün in jungen Jahren
weiß sich abrollende Rind die schwarz gefurcht ist im Alter

Winter:
Möglichst schattig im Garten den Ballen ohne Schale in die Gartenerde oder in einer Holzkiste mit Torf-Sand-Gemisch auf dem Balkon oder der Terrasse vor starken Frost schützen. Bei milden Temperaturen sollte das Substrat bzw. Erdreich angefeuchtet werden.

Bonsaieignung:
Unter vielen Bonsaianern gilt die Birke immer noch als schwieriger Bonsai, da sie bei zu langer Trockenheit gerne mal einen Ast abwerfen kann.  Unterbindet man dies und sorgt man für eine gute Drainage (= guter Wasserabfluß) kann man aber auch aus einer Birke einen eindrucksvollen Bonsai gestalten.
Schnittstellen sollten sauber mit Wundschutzmittel behandelt werden, weil die Birke hier sehr leicht durch Infektionen geschädigt werden könnte.

Beschaffung:
In Bonsaigärtnereien, Baumschulen und Gartencentern erhältlich. Oder als Yamadori (= Findling).

Standort:
Sonnig bis halbschattig. Bei zu hoher Hitze kann das Substrat zu schnell austrocknen, was zum Verlust von Ästen oder des ganzen Baumes führen könnte!
Der weiße Stamm entsteht nur bei ausreichender Sonne!

Hänge-Birke (Betula pendula) als Bonsai
Hänge-Birke (Betula pendula) als Bonsai

Giessen und Düngen:
Ähnlich wie bei vielen Outdoors sollte bei Hitze im Sommer täglich gegoßen werden. Das Substrat sollte nie austrocknen aber Staunäße ist nicht erwünscht.
Die Birke schluckt viel Wasser. Ein zu lange ausgetrockneter Wurzelballen führt leicht zu Blattabwurf und im schlimmsten Fall sogar zum Verlust eines oder mehrerer Äste.

Gedüngt wird nach dem ersten Laubaustrieb bis in den Herbst. Danach wird das Düngen eingestellt damit der Baum sich auf den Winter vorbereiten kann.

Substrat:
1 Teil Torf, 1 Teil mineralisches Substrat (Lavagranulat, Bims), 1 Teil Akadama

Umtopfen:
Wegen des starken Wurzelwachstums fast immer jährlich.
Ein Wurzelschnitt sollte erst vor dem ersten Austrieb erfolgen, da die gekürzten Wurzeln nicht gleich frostfest sind!

Gestaltung:
Die Gestaltungsformen gibt bei den Birken oft der Baum selbst vor. Dies kann sich bei ihm im Laufe seines Alters auf Grund von Ast- oder Kronenverlusten viel gravierender ändern als bei den meisten anderen Bonsaiarten.
Wie fast immer ist hier alles an Bonsaiformen möglich, die auch in der Natur so vorkommen.

Rückschnitt:
Neuaustriebe werden bei zehn bis zwölf Blättern auf zwei bis drei Blätter gekürzt.

Jeder weitere Austreib wird auf ein bis zwei Blätter gekürzt.

Bei Ästen ab der Dicke eines Stiftes sollten die Schnittstellen mit Wundverschlußmittel abgedeckt werden.

Drahten:
Ist nach dem ersten jungen Austrieb möglich. Da das Dickenwachstum relativ schnell ist, sollte regelmäßig geprüft und evtl. die Drahtung ausgetauscht werden. Spätestens im Winter sollte die Birke ohne Draht sein, da dies zu Kältebrüchen an den Ästen führen kann.

Schädlinge und Krankheiten:
Läuse und Raupen können auftreten. Einfach absammeln.
Birkenrost und Mehltau.

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