Die Pflanzenart Prunus sind Rosengewächse. Derzeit werden über 200 Arten klassifiziert.
Mit den Zuchtformen gibt es sicherlich mehrere hunderte Prunus-Arten.
Zur dieser Art gehören Aprikosen, Zierkirschen, Mandelbäume, Pflaumgen, Zwetschgen und auch die heimische Schlehe oder auch Schledorn genannt.
Ich bin selber erst durch den von mir veranstalteten Bonsai-Fotowettbewerb auf diese pflegenswerte Pflanze aufmerksam geworden. Reinhard Witte hat mit seiner Entwicklung einer Prunus spinosa über 25 Jahre in der Sparte Fotoserie den ersten Preis gewonnen.
Copyright Foto © Reinhard Witte
Herkunft:
Europa, Vorderasien, Kaukasus und Nordafrika.
Blatt:
Blattoberseite dunkelgrün und die Unterseite hellgrün und doppelt gesägt. Junge Blätte sind oft behaart, diese Behaarung verliert sich aber. Die Blätter wachsen Wechselständig und teilweise büschelig spiralig.
Rinde:
Dunkle bis schwarze Rinde die im Alter in schmale Risse bekommt. Die Jungtriebe sind rötlich und behaart. Kurztriebe können Dornen ausbilden.
Winter:
Als heimische Pflanze sehr winterhart. Pflanzen die bereits in einer Bonsaischale sind, benötigen einen Winterschutz bei extremen Frösten. Wurzelballen an einer schattigen Stelle im Garten pflanzen. Oder den Bonsai mit Bonsaischale mit anderen isolierenden Materialen (Rindermulch, Torf, Zeitung, Luftpolsterfolie …) an einem schattigen Platz vor extremer Kälte schützen.
Bonsaieignung:
Sehr gut geeignet.
Beschaffung:
In Bonsaigärtnereien, Baumschulen und Gartencentern und Yamadori.
Standort:
Vollsonnig. Im Winter ein schattiger Platz um bei Frost Zerspannungen am Stamm oder den Ästen zu vermeiden.
Giessen und Düngen:
Nach der Blüte (= März – April) kräftig gießen, damit sich Früchte bilden können!
Staunässe und Ballentrockenheit ist unbedingt zu vermeiden, da dies zum Verlust der Früchte führen kann. Im Sommer muß oft zweimal am Tage gegoßen werden.
Gedüngt wird sobald sich die Bätter im Frühjahr entwickelt haben bis etwa Ende August.
Substrat:
Die Schlehe bevorzugt kalkhaltigen und trockenen Boden. In der Bonsaikultur haben sich Mischungen aus 50-60% Akadama und 40-50% mineralischer Anteil aus Lavalit oder Bimskies sehr gut bewährt.
Umtopfen:
Umgetopft wird im Spätwinter – Frühjahr vor der Blüte. Jungpflanzen jährlich. Ältere Pflanzen werden alle zwei bis fünf Jahre umgetopft.
Gestaltung:
Alle Gestaltungsformen die auch in der Natur vorkommen.
Rückschnitt:
Lange Triebe werden in der Wachstumszeit auf zwei bis drei Augen zurück geschnitten.
Der Formschnitt erfolgt in der Ruhephase im Winter.
Drahten:
Auf Grund der Bedornung teilweise schwierig. Wenn dennoch gedrahtet wird, ist die beste Zeit dafür der Winter.
Alternativ zum drahten kann man Schlehen oft durch Spannen der Äste in die gewünschte Richtung oder Höhe gestalten.
Schädlinge und Krankheiten:
Schlehen sind eine der robustesten Prunus-Arten. Selbst bei Befall mit Pilzen oder Schadinsekten ist durch schnelles behandeln eine schnelle Beseitung möglich.
Weitere Informationen über die Schlehe:
Marmelade, Schlehenbrand, Fructweine, Fruchtsäfte, Likör (Schlehenfeuer).
Im Mittelalter wurde aus der Rinde der Schlehe dunkle Tinte gewonnen. Wohl wegen der geringen Lichtbeständigkeit ist diese Herstellungmethode in Vergessenheit geraten.
Die Schlehe gilt als Mutterpflanze für die heutigen Kulturpflaumen.
…Erst mal Danke für diese sehr informativen Seiten. Ich werde noch viel Zeit brauchen um Eure vielseitigen, hilfreichen Informationen alle durchzulesen und bei gezielten Fragen auch immer gerne darauf zurück greifen.
Mit lieben Grüßen Thomas
Bonsai Fan und Grün Künstler