Tilia cordata – Winter-Linde als Bonsai

Die Winter-Linde findet man in Deutschland oft als Allee oder in einer Ortsmitte.

Es gibt zahlreiche Linden die zu Ehren von Dichtern und Denkern angepflanzt wurden. Als Bonsai eignet sich die Winter-Linde hervorragend.

Die Linde hat bei vielen Völkern auch eine mythologische Bedeutung. Bei den Slawen ist sie das Symbol für göttliche Macht, Mut und Sieg.

In der Nibelungensage war es ein Lindenblatt, dass Siegfried beim Bad im Drachenblut verwundbar machte.

In Zentraleuropa wurden früher Linden auf Marktplätzen und Friedhöfen gepflanzt um dort Gericht und Gemeindeversammlungen abzuhalten.

Es gibt etwa 40 verschiedene Lindenarten. Die Winterlinde eignet sich auf Grund ihrer kleineren Blätter wohl am besten zur Gesataltung als Bonsai.

Tilia cordata

Herkunft:
In den Mittelgebirgen in fast ganz Europa.

Blatt:
hell- bis mittelgrün rundlich bis herzförmig mit Spitze am Ende des Blattes.

Rinde:
im Alter schwarz-graue Borke mit länglichen und gerippten Furchen

Winter:
Möglichst schattig im Garten den Ballen ohne Schale in die Gartenerde oder in einer Holzkiste mit Torf-Sand-Gemisch auf dem Balkon oder der Terrasse vor starken Frost schützen. Bei milden Temperaturen sollte das Substrat bzw. Erdreich angefeuchtet werden.

Bonsaieignung:
Sehr gut geeignet.

Winter-Linde

Beschaffung:
In Bonsaigärtnereien, Baumschulen und Gartencentern oder als Findling (= Yamadori).

Standort:
Vollsonnig bis halbschattig.

Giessen und Düngen:
Gleichmäßig feucht halten. Staunässe und Ballentrockenheit sollte vermieden werden. Möglichst mit kalkarmen Wasser gießen, da sonst die Blätter braun werden könnten und danach vorzeitig abfallen würden.
Ab dem Austrieb bis in den August kann mit organischen Kugeldünger gedüngt werden. Wenn im August auf kalibetonte und stickstoffarme Düngung umgestellt wird, erfolgt eine bessere Frostverträglichkeit.

Substrat:
3Teile Akadama, 2 Teil Humus mit guter Dränage

Umtopfen:
Alle zwei bis drei Jahre vor dem Austrieb mit einem Wurzelschnitt.

Gestaltung:
Alle Gestaltungsformen die auch in der Natur vorkommen.

Rückschnitt:
Junge Triebe läßt man auf sechs bis acht Blätter auswachsen um sie danach auch zwei bis drei Blätter zurück zu schneiden.
Dickere Äste können während des Austriebes bis in den Sommer entfernt werden. Die Schnittstellen sollten sorgfältig mit Wundverschlußmittel behandelt werden.
Bei gesunden Bäumen ist zur Verkleinerung der Blätter ein Blattschnitt möglich. Bitte nicht jährlich, da solch ein Rückschnitt dem Baum enorme Energie entzieht.
Linden bilden öfters sogenannte Stockausschläge am Wurzelhals. Solche Triebe sollten schnellstmöglichst entfernt werden.

Drahten:
ist mit Vorsicht möglich. Am besten kurz vor dem Austrieb. Im Hochsommer kann der Draht allerdings sehr schnell einwachsen und unschöne Narben hinterlassen. Also regelmäßig kontrollieren und evtl. neu verdrahten.

Schädlinge und Krankheiten:
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4 Comments

  1. Bernd 28. Juni 2010
  2. engelchen 2. Juli 2010
  3. Knuffelpack 4. Juli 2010
  4. Bernd 7. Oktober 2010

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