Auf Platz 10 der beliebtesten Outdoor-Bonsai habt ihr die Berg-Kiefer (Pinus mugo) gewählt.
Bei der Suche nach Fotos in meinem Fotoarchiv, war ich erstaunt, dass ich darin relativ wenige Bergkiefern gefunden habe.
Das mag vielleicht regionell bedingt sein?
Vielleicht gibt es bei den Bonsai-Pflegern hier im Stuttgarter Großraum im Verhältnis weniger Berg-Kiefern?
Dabei sind die Formen und Unterarten der Berg-Kiefer sehr vielfältig.
Die Latsche oder Krüppelkiefer (Pinus mugo mugo) stammt aus Lagen von 1000 bis 2700m. Wer schon einmal in den Alpen wandern war, wird diese Nadelholz-Polster kennen.
Aus frischen Nadel und den Zweigspitzen gewinnt man durch Wasserdampf-Destillation Latschenkieferöl. In ihm sind ätherische Öle beinhaltet. Es wird gegen Katarrhe und zum Einreiben der Atemwege verwendet. Für die Inhalation oder Saunagänge findet es Verwendung.
Auch im Sport zum einreiben der Muskulatur bringt es Kühlung und fördert den Regenerationsprozess.
Die Latsche ist also ein kriechender Baum.
Die Spirke oder Haken-Kiefer (Pinus mugo uncinata) kann dagegen eine Höhe von bis zu 20 Meter erreichen.
Als dritte Unterart gibt es noch die Moorspirke (Pinus mugo rotundata).
Diese gilt als Unterart zwischen der Latschenkiefer und der Spirke.
Und zur vollkommenen Verwirrung gibt es in Übergangsregionen einige Vermischungen der Arten und Unterarten.
Wem die natürliche Vielfalt nicht ausreicht, findet im Pflanzenfachhandel noch weitere Zuchtformen mit den zusätzlichen Bezeichnungen Alpenzwerg, Gnom, Henry, Humby, Mops, Wintergold …
Da die Stämme und Äste meist nicht so dick sind, verwendet man das Holz meist zum Drechseln und Schnitzen. Für einfache Möbel und im Innen- und Aussenausbau und Fensterbau als Hobelholz.
Die Berg-Kiefer gilt als Pionierbaum. Durch ihre große Samenbildung und Anspruchslosigkeit an Wasser und Boden, ist sie oft eine der ersten Pflanzen die sich an freien Flächen ansiedelt. Auch nach Bränden siedeln sich Kiefern oft als erste Pflanzenart an.
Immergrüne Kiefern gelten in einigen asiatischen Ländern als Symbol für Ausdauer, Bescheidenheit, Beständigkeit, Unsterblichkeit und ein langes Laben.