Deutsche Namen für die Lonicera-Gewächse sind Heckenkirsche, Geißblatt oder Heckenmyrte.
In dieser Pflanzenfamilie gibt es um die 400 verschiedene Arten. Die Geißblätter wachsen meist Lianenartig. Die Heckenkirschen oder Heckenmyrten werden auch gerne als Heckenpflanze verwendet.
Als Heckenpflanze sind sie auch sehr schnittverträglich und einige davon eignen sich somit auch sehr gut zur Gestaltung als Bonsai.
Hier beschreibe ich die Pflege von einer Art. Die Lonicera nitida wird häufig im Pflanzen- und Bonsaihandel angeboten. Diese Art stammt aus China und wird dort in der Natur bis zu zwei Meter hoch.
Herkunft:
China.
Blatt:
Kleine dunkelgrüne glänzende Blätter. Immergrün.
Rinde:
Braun im Alter hellbraun bis beige.
Winter:
Frei ausgepflanzt kann die Lonicera nititida zwar Frostperioden im Winter überleben. Dabei können aber obere Pflanzenteile absterben. Nach dem Winter erfolgt von unten ein Neuaustrieb. Das mag vielleicht bei einer Heckenpflanze geduldet werden, bei einem Bonsai würde man allerdings die Gestaltungsarbeit von mehreren Jahren zerstören.
Frost sollte bei dieser Pflanze vermieden werden.
Deswegen sollte die Überwinterung bei etwa 10 Grad Plus erfolgen. Ein unbeheizter Raum, Treppenhaus, Wintergarten oder Gewächshaus sind da optimal.
Bonsaieignung:
Sehr gut da schnittverträglich und relativ kleine Blätter.
Beschaffung:
Pflanzen-Märkte und Bonsai-Fachhandel.
Standort:
Ein heller bis sonniger Platz. Im Sommer im Freien.
Giessen:
Gleichmässig feucht halten. Kurze Trockenheit wird geduldet, sofern sie nicht zu lange anhält.
Düngen:
Im Sommer wird kräftig gedüngt.
Im Frühjahr und Herbst vorsichtig.
Im Winter wird nicht gedüngt.
Substrat:
1 Teil Torf oder Anzuchterde, 1 Teil mineralisches Substrat (Lavagranulat, Bims), 1 Teile Akadama.
Umtopfen:
Je nach Alter der Pflanze alle zwei bis fünf Jahre im Frühjahr.
Gestaltung:
Es sind die meisten Gestaltungsformen realisierbar.
Schneiden:
Im Prinzip kann die Gestaltung nur durch schneiden erfolgen, da diese Art sehr kräftigen Neuaustrieb nach einem Rückschnitt hat. Junge Pflanzen können zur Grundgestaltung öfter kräftig zurück geschnitten werden, bis sich eine Form herauskristallisiert.
Bei der Formerhaltung wird auf die gewünschte Astlänge bzw. zwei drei Blätter gekürzt
Drahten:
Auch drahten ist bei den Ästen noch über einige Jahre möglich.
Auf Grund der guten Austriebe beim Rückschnitt, wird man das Drahten meist nur für leichte Korrekturen anwenden müssen.
Gedrahtet wird ab Juni und danach regelmässig kontrollieren, damit der Draht durch das Dickenwachstum keine Druckstellen in der Borke hinterlässt.
Schädlinge und Krankheiten:
Schildläuse und Wollläuse.
Zuchtformen
Von der Linicera nitida gibt es einige Zuchtformen. Einige davon sind im Winter kälteverträglicher. Dennoch können auch bei diesen Zuchtformen Pflanzenteile durch Frost erfrieren.
Zuchtformen:
- Lonicera nitida „Elegant“
- Linicera nitida „Lemon Queen“
- Lonicera nitida „Lemon Beauty“
- Lonicera nitida „Silver Beauty“
- Lonicera nitida „Maigrün“
Hier noch eine kleine Ergänzung wie man eine Lonicera Nitida auf eine einfache Weise vermehrt.
Einfach nach einem Rückschnitt die abgeschnittene Äste ins feuchte Substrat (normale Blumenerde reicht vollkommen aus) stecken, den Topf halbschattig stellen, täglich gießen und ca. 2 bis 4 Wochen warten.
Haben sich neue Triebe aus einem Steckling gebildet, ist es ein gutes Zeichen dafür, das der Steckling auch Wurzeln entwickelt hat. Viel Spaß.