Wenn man mal in einigen Bonsaiforen nachließt wird wohl kaum über einen anderen Baum so konträr diskutiert wie über den Ficus Ginseng. Der sogenannte Ficus Ginseng wird fast überall für relativ wenig Geld angeboten. Man erhält ihn im Baumarkt, bei Aldi, bei Lidl und den anderen Billigdiscountern und in vielen Pflanzencentern.
Bei Aldi, Lidl und vielen Pflanzecentern werden sie in zeitlich begrenzten Aktionen als Bonsaibäumchen in einer meist potthäßlichen Keramik verkauft. Schale geschweige den Bonsaischale ist für diese Billigkeramik nicht das passende Wort. Preislich liegen die Bäumchen meist zwischen 3 bis 15 €. Letztes Jahr habe ich sogar viele Baby-Ficus-Ginseng in einer Kakteenfach-Gärtnerei entdeckt! So niedliche Dinger die etwas 5 cm hoch waren und bereits die Ginsengförmige Wurzel hatten. Ich frage mich nur was so etwas in einer Gärtnerei für Sukkulenten und Kakteen soll? Ein Ficus liebt ja viel mehr das tropische bis subtropische Klima. Ja und in dem schwedischen Möbelgeschäft IKEA gibt es oft große Exemplare des Ficus Ginseng für 99 Euronen. Sicherlich gibt es noch weitere Einkaufsmöglichkeiten dieses inzwischen weit verbreiteten Ficus.
Für viele Pflanzenfreunde ist es der vermeintlich erste Kontakt mit einem mutmaßlichen Bonsai. Ich habe diesen Ficus Ginseng wegen seines interessant erscheinenden Wurzelwerkes gekauft. In einem Pflanzencenter wo er sogar korrekt als Ficus Ginseng und nicht als Bonsai verkauft wurde. Nun hat man meist diese knubbeligen Bäumchen und informiert sich in dem ein oder anderen Forum über Bonsai. Die Ernüchterung kommt hier schnell. Für die meisten Bonsai-Fans ist dieser Ficus Ginseng aus dem Handel gar kein Bonsai?
Der neugierige Bonsai-Einsteiger wird sich fragen wieso ist das kein Bonsai? Baum in Topf = Bonsai. So steht es doch auch in jedem Bonsaibuch und auf vielen Bonsaihomepages?
Ja wenn man die Definition eines Bonsai weiterließt steht da auch manchmal, das Bonsai in in Japan eine Kunstform ist. Es gibt klar definierte Stilrichtungen und ein Bonsai sollte Harmonie ausstrahlen. Ein Bonsai ist ein Bonsai wenn der Baum mit der Schale eine schöne und kunstvolle Einheit bilden. Dies ist sicherlich bei den meisten Ficus Ginseng nicht der Fall.
Wobei entgegen vieler Experten sicherlich ein Bonsai Ginseng auch zu einem Bonsai entwickelt werden kann. Er hat ja schon einige für die Bonsaigestaltung gute Eigenschaften. Er ist gut wüchsig. Die Blätter sind nicht sehr groß. Und er ist wie fast jeder Ficus sehr gut schnittverträglich. In den ersten 1-2 Jahren können die Äste noch gut gedrahtet werden. Was spricht eigentlich gegen eine Gestaltung zum Bonsai?
Viele Bonsaiexperten sagen das es so viele lohnenswertere Bäumchen zur Bonsaipflege gibt. Nach etwa drei Jahren Ficus Ginseng kann ich dies bestätigen. Aus Platzgründen ist meiner im letzten Herbst auf den Kompost gelandet. Die am Anfang interessante Wurzel habe ich irgendwann als nicht realistisch empfunden. Oder kann mir irgend jemand einen großen Baum zeigen der solch eine Ginsengwurzel haben soll? Mir ist zumindest bisher keiner bekannt.
Trotzdem war es eine für mich lehrreich Pflanze. In den drei Jahrren habe ich an ihr meine ersten Schnittversuche und andere Anfängertechniken ausprobiert. Ein Bonsai ist es nie geworden. Aber das Moos hat sich in zwei Sommern prächtig entwickelt. Dieses Wissen kann ich nun für andere Bäume und deren Gestaltung gezielt einsetzen. Und beim umtopfen konnte ich mein Wissen auch erweitern. So gesehen finde ich einen Ficus Ginseng für die ersten Bonsai-Gehversuche gar nicht so verkehrt. Zumindest kann man dabei nicht so viel Wert bzw. Geld vernichten.
Erstaunt bin ich auch über die vielen Informationen im Internet über den Ficus Ginseng, welche offenbar oft nur auf Halbwissen beruhen. Manche sind der Überzeugung das der Ficus Ginseng gepfropft ist. Keine Ahnung warum mancher Bonsai-Experte zu dieser Erkenntnis gelangt. Vielleicht liegt es daran das die meisten Ficus Ginseng unschöne große Schnittflächen an der oberen Wurzelverdickung haben? Andere meinen der Ficus ist eine Zuchtform? Dann wäre wohl das englischsprachige Wikipedia nicht korrekt! Dort wird er als Ficus microcarpa var. Nitida klassifiziert. Also ein natürliche Varietät.
Aber zumindest an meinen Ginseng war das Holz der Äste mit zunehmenden Alter identisch in Farbe und Masserung wie beim Stamm. Offenbar läßt man die Ficus Ginseng so lange wachsen bis die Wurzel die gewünschte Dicke erreicht hat. Dann werden sie radikal zurück geschnitten. Wenn Sie neu ausgetrieben haben kommen sie in einen Topf und werden in Großmengen in Europa verkauft. Ach ja, beim googeln bin ich auf folgende Namenssynonyme gestossen – Ficus retusa ssp. nitida und Ficus microcarpa var. Nitida. Ich denke der letztere erscheint mir die aktuell korrekte Bezeichnung zu sein. Ficus Ginseng verkauft sich aber offenbar besser. Ginseng bedeutet auf chinesisch übrigens Wurzel. Die Ficusart kommt ursprünglich aus Südostasien.
Fazit:
Ob ein Ficus Ginseng nun ein Baum oder ein Bonsai ist liegt meiner Meinung nach im Auge des Betrachters.
Diese Ficus-Art ist durchaus Bonsaitauglich. Warum sollte man dann die Gestaltung eines Ficus Ginseng unterlassen?
Für die ersten Bonsai-Gehversuche ist ein Ficus Ginseng sicherlich ein kostengünstiges Pflanzenmaterial. Die Pflegehinweise sind mit dem Ficus microcarpa identisch.
Halli
also ich muss ganz ehrlich sagen, nachdem ich diesen Artikel gelesen habe, habe ich auch wieder erneuten Mut, mich mit dem Bonsai näher zu beschäftigen bzw. mir auch einen Ficus Ginseng zuzulegen.
Dieser gefällt mir jedenfalls besser als der Ficus microcarpa (retusa) Bayanfeige, denn gerade durch das Wurzelwerk drückt dieses Bäumchen seinen Charme aus.
Ich stand schon öfter davor und wollte mir einen kaufen, weil ja gerade dieses Bäumchen ganzjährig im Zimmer bei 17 bis 25 Grad verweilen darf (jedenfalls kann ich mich an diese Info noch erinnern)
Hab auch schon einiges gelesen über die Luftwurzeln, wie man diese fördert usw.
einen guten Platz hätte ich auch schon, damit er nicht der prallen Sonne ausgesetzt wird.
Ich glaub ich versuche es einfach und werde mich beim nächsten Gartencenterbesuch umsehen 😉
17 bis 25 Grad ist so eine grobe Hausnummer. Im Sommer im Freien bekommt jedem Ficus sehr gut. Die Blätter werden durch die direkte Sonne meist kleiner und kürzer als im Zimmer und wirken durch sattes grün auch frischer.
Luftwurzeln hört sich interessant an. Aber garantiert nicht bei Zimmertemperatur. Damit sich diese bilden muss man den Baum unter substropische Bedingungen bringen. Also warm und sehr feucht. Eine Plastiktüte und Wärme kann dies simulieren. Alternativ geht auch ein ausrangiertes Aquarium. Selber habe ich darüber aber (noch) keine praktische Erfahrung.
Genau so einen hab ich am Wochenende noch in Hamburg aufm Fischmarkt gesehen 😀
Da ich leider nur ne kleine Bude habe, überleg ich es mir ja doch vielleicht nochmal mit den Pflanzen, also Miniausgabe hätte ich grade noch genug Platz 😉
gruß
Der Bonsai auf dem Bild sieht etwas so aus als würde es ein Handballen mit zwei fingern darstellen xD Ich persönlich finde den Bonsai um ehrlich zu sein Potthässlich ^^
Also ich finde den nicht so häßlich, da er mit seinen weissen wurzeln ja etwas hat und das grün sehr gute farben aufweist.
Ich hab nun solch ein, naja, Exemplar zum Geburstag geschenkt bekommen. Mein erster kleiner Baum der in einer Schale sitzt 😉
Ich sage bewusst nicht Bonsai dazu. Ich find ihn nun auch nicht sonderlich schön, aber Geschenk ist Geschenk und kann da niemandem nen Vorwurf machen, hehe.
Das Substrat ist auch eher fest un lehmig, wo ich mir die Frage stelle ob ich ihn noch dieses Jahr in gutes Substrat umtopfe oder ob er das bis nächstes Jahr aushält. Die Schale an sich ist auch schon nen Problem, da is direkt nen Untersetzer drunter der aber nicht von der Schale zu lösen is, der ist also fest dran und ich kann nicht schauen ob die Schale unten Löcher besitzt… Von daher würd ich beim Umtopfen neben dem Substrat auch einen Schalenwechsel vornehmen.
Und auch meiner hat so eine hässliche Schnittstelle oben über den Wurzeln und es schaut aus als sei einfach ein kleiner Steckling oder ein frischer Trieb angepropft, ich habe auch noch Reste von einer Art Plastikfolie gefunden die genau um die Ansatzstelle gewickelt war…
Aber ich bin froh endlich ein kleines Bäumchen zu haben an dem ich meine ersten Versuche starten kann 🙂
Ich habe seit kurzen einen ficus ginseng, nicht in einer Bonsaischale, sondern in einem normalen Blumentopf. Jetzt fallen jede Menge Blätter ab. Wer kann mir mitteilen was ich falsch mache?
Gruß Uwe
@ Uwe
Mögliche Ursachen:
Zu trocken
Zu naß
Zu wenig Licht
Weniger Licht als vor dem Kauf
Schädlinge
Oder eine Kombination daraus.
Sofern nicht schon geschehen und möglich hell stellen. Am besten direkt an ein Fenster. Ost oder Westfenster ist gut. Zwischen dem Gießen sollte die Erde kurz abgetrocknet sein. Damit sollte er gut über den Winter kommen.
Sobald die Temperaturen kaum unter 15 Grad Plus fallen, ist ein Aufenthalt im Freien empfehlenswert.
Hallo Bernd.
Danke für Deine Info . Ich werde den ficus jetzt etwas heller stellen, denn er steht doch sehr im Schaten des Wohnzimmers.
Gruß
Uwe
Hallo Bernd.
Ich habe den Ficus Ginseng aus dem Schatten des Wohnzimmers, in das Fenster nach Westen gestellt und siehe da, er freut sich auf die schöne Aussicht in meinen Garten. Nicht nur, daß er keine Blätter mehr verliert, nein auch die Spitzen bringen junges neues Grün. Meine Frau und ich sind richtig happy. Nochmals danke für Deine Info.
Gruß Uwe
Hallo Bernd,
ich hatte vor kurzem die Idee, dass man aus so einem Ficus ginseng doch super die Stilform des Wurzelstammes( Negari hieß das doch in der Fachsprache, oder?) gestalten könnte.
Und neulich habe ich im Gartencenter einen ginseng gesehen -er war sogar nur als Ficus ginseng, nicht als Bonsai deklariert- der mir dafür recht geeignet schein. Für die 99 cent habe ich ihn mitgenommen.( War ein Sonderangebot)
Nach einem ziemlich radikalen Rückschnitt habe ich festgestellt, das aus dem Bäumchen in ein paar Jahren ein recht schöner Bonsai werden könnte.
Aber ich habe eine Frage: Wie schnell verdickt sich bei solchen Pflanze der Stamm? Ich habe meinen jetzt nämlich so geschnitten, das ein Ast die neue Baumspitze wird, und somit die hässliche Schnittwunde überwallt. Aber der Ast ist eigentlich noch ein Ästchen:Knappe 10cm lang und maximal einen Millimeter breit-nicht mal verholzt.
Hoffentlich kann mir jemand helfen,
Lu
@ Lu
Bei 99 Cent kann man garantiert nichts falsch machen!
Mit der Wurzelknollen eignet sichder Ficus ginseng sehr gut zum Negari.
Den Austrieb einach wachsen lassen, bis der Ast die gewünschte Dicke hat. Je mehr Blätter ein Ast hat, desto schneller kann er durch Photosynthese sich verdicken. In Verbindung mit guter Düngung kann man das Beschleunigen.
Bonsai gestalten bedeutet auch Geduld haben 😉
Aber das mit dem Geduld haben ist doch sehr positiv.
Ich finde es sehr entspannend mir genau zu überlegen wo ich was schneide und freue mich dementsprechend wenn ich 3-4 Wochen später sehe das es der richtige Schnitt war.
Hallo zusammen, ich habe einen solchen Ficus auch schon mal gesehen.
Wenn man einen „normalen“ Ficus gingsen anschaut wird dieser riesig!!!
meine frage daher ist, kann ein solches Bäumchen auch schnell so gross werden (wie andere Ficus arten) oder wächst dieser langsamer und bleibt eher klein, knuddelig und handlich?
Danke für eure Antwort!
@ Tabea
Jede Pflanze strebt zum Licht. Auch ein Ficus ginseng wird bei guter Pflege irgendwann größer werden.
Klein bleibt er nur, wenn du zur richtigen Zeit den Baum in die gewünschte Form schneidest oder pinzierst.
Eine Pflanze ist keine Skulptur die sich nicht verändert. Es ist ein Lebewesen, da sich wie fast alle Lebewesen mit dem Alter verändert.
MFG
Bernd
hallo.
habe mir einen ficus ginseng zugelegt…
allerdings ist der in einem runden tontopf…
und jetz meine frage…kann ich ihn darin belassen.habe bis jetz nur welche in diesen schalen gesehen, aber das gefällt mir nicht…
danke für antworten 🙂
lg marie
@ Marie
Warum sollte man den Ficus nicht im runden Tontopf belassen können?
Sorry, per Ferndiagnose, ohne konkretes und ohne Foto ist wirklich keine Einschätzung möglich.
MFG
Bernd
tach bernd,
erst einmal ein dickes lob für deine sehr informative Site.
Ich habe mir vor ca. drei Wochen einen „Ficus Gingseng“ gekauft. Dieser war in einem hohen Keramiktopf. Jetzt habe ich das Problem, daß mir die Blätter reihenweise abfallen. Dabei sind die Blätter größtenteils nicht braun oder dunkel verfärbt sondern noch schön grün. Meine Pflanze hat jeden zweiten Tag etwas Wasser bekommen und steht auf der Fensterbank mit genügend Licht, sofern man bei dieser Jahreszeit von Licht sprechen kann 😉
Jetzt habe ich bemerkt, daß mein Ficus Ginseng nicht direkt in diesem Keramiktopf gepflanzt wurde, sondern eigentlich in einem billigen Plastiktopf mit Löchern, welcher dann im Kermiktopf versenkt wurde. Ich bin zwar ein absoluter Laie, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß Topn-in-Topf die übliche vorgehensweise ist.
Ich würde es gerne in einen schönen, flachen Topf umtopfen und solch eine schöne, grüne Moosdecke, so wie du es auf dem Bild oben geschafft hast, würde ich auch sehr gerne hinbekommen.
Vielen dank im Voraus 😉
Eddy
Hallo eddy
genügend Licht ist relativ. Da die meisten Ficus ginseng aus tropischen Regionen kommen sind diese 12 h Tageslicht gewöhnt.
Wir habe derzeit, im Winter, einige Stunden weniger Tageslicht, da wirft solch ein Baum ganz einfach überflüssige Blätter ab, da ja weniger für die Photosynthese ausreichen.
Sofern er nicht alle Blätter verliert ist dies also eine natürliche Reaktion auf weniger Licht.
Andere Ursachen für Blattverlust können zuviel oder zuwenig giessen sein.
Im Prinzip könntest du den Ficus auch jetzt umtopfen. Im Frühjahr ist es allerdings besser, da er in diser Phase schneller neue Wurzeln bilden wird.
Moos sieht schön aus, hat aber auch Nachteile. Insbesondere in Innenräumen mit Heizung, wird es sich nicht sehr lange halten.
Bei meinen hat es sich nur durch einen Aufenthalt im Freien gebildet. Der Ficus stand bis Oktober auf den Balkon und das Moos habe ich in getrockneter Form ausgesät und nach ein paar Monaten gab es diesen schönen grünen Teppich.
Zum Thema Moos hat Vincent hier im Blog einige Artikel geschrieben: https://www.bonsai-als-hobby.de/grundwissen/welche-moose-eignen-sich-fur-die-kultur/
Vincent weiss von was er schreibt. Er studiert gerade Biologie 😉
Schönen Gruß
Bernd
Meiner ist jetzt 20 Jahre alt und wurde mir 1998 oder so als „ficus retusa“ verkauft, wurde *schlimmstens* vernachlässigt und lebt trotzdem noch. Seit ich im Sommer beschlossen habe, mich ab sofort ernsthaft mit Bonsai zu beschäftigen, wurde der Baum radikal entastet und gekappt und lebt derzeit als Dreifachstamm. Da er vorher sehr viel Zeit zum Wachsen hatte, ist es nun kein kleiner Knubbel mehr auf dieser Riesenwurzel, sondern schon ein richtiger Stamm (potthässlich, aber immerhin genauso dick wie die Wurzel). Jetzt werde ich ihn auch als Versuchsobjekt verwenden – mal sehen, was noch so daraus wird. Aber wegwerfen werde ich ihn schon allein wegen unserer langen gemeinsamen Geschichte nicht *gg*
hallo bernd,
ich habe noch eine frage bezüglich des düngens.
von eimem baumarkt habe ich ein düngemittel empfohlen bekommen. da steht drauf: „düngerkonzentrat – zitrus-&kübelpflanzen
darunter: flüssiger spezialdünger mit spurennährstoffen und extry eisen“
ich traue mich jetzt nicht diesen dünger zu verwenden. möchte meinen fiscus gingseng nicht zerstören. und vielleicht kannst du mir noch sagen wie genau ich zu düngen habe.
vielen dank schon mal…
schöne grüße
eddy
Hallo Bernd,
ich habe beschlossen von meinem Ficus ginseng Ableger zu machen und habe mich dahingehend auch schon recht ausführlich informiert, bin jetzt aber an einem Problem angekommen.
Doch vorab zu meinen Stecklingen: ich bin gerade dabei Wurzeln im Wasserglas zu ziehen, was auch gut klappt.
Weiter wird ja beschrieben, dass man die Jungpflanze für ein stärkeres Dickenwachstum des Stamms in einen Teichtopf pflanzen kann.
Da mein Ficus später einmal Bonsaicharakter haben soll, möchte ich das auf jeden Fall machen.
Und jetz mein Problem: Es wird immer von Jungpflanzen gesprochen, die in den Teichtopf sollen, aber ich habe ja noch Stecklinge, mit winzig kleinen, sehr empfindlichen Wurzeln.
Ich habe Angst, wenn ich diese feinen Wurzeln in einen Teichtopf mit grobkörnigem Substrat pflanze, dass sie dann kaputt gehen. Immerhin sollte man ja schon bei normaler Aufzuchterde sehr aufpassen, damit die Wurzeln nicht beschädigt werden.
Meine Frage: Soll ich den Steckling jetzt erstmal in einen normalen Tontopf mit Aufzuchterde pflanzen, damit sich ein robusterer Wurzelballen bildet oder kann ich den Steckling auch direkt in einen Teichtopf pflanzen?
Schonmal Danke im vorraus!
Lg Schmudi
@ Schmudi
es kommt wie weit sich die Wurzeln entwickelt haben? Es gibt ja auch kleine Teichtöpfe.
Aber das muß jeder für sich selber entscheiden, wann er seine Pflanze in einen Teichtopf oder normalen Pflanzentopf setzt.
Ich würde die ersten 1-2 Jahre den Steckling im normalen Topf vorkultivieren und danach in einen Teichtopf setzten.
Aber das ist Ansichtssache. Zum Bonsai gibt es viele Wege.
Schönen Gruß
Bernd
Hallo, auffällig an jedem Ginseng ist, dass an der gekappten Stelle exakt 2 Äste wachsen. Und wieso wachsen die nur auf einer Seite und wieso wachsen da nicht mehr Äste?
Vergleicht man den Ficus (microcarpa) Ginseng mit dem Ficus microcarpa so kann man feststellen, dass der Hauptstamm ganz anders ist (microcarpa ist dunkler und gemaserter als ginseng).
Selbst hier auf der Seite unter der Überschrift „Ficus microcarpa (retusa) – Bayanfeige als Bonsai“ (https://www.bonsai-als-hobby.de/bonsais/indoor/ficus-microcarpa-ficus-retusa-bayanfeige/) wird ein Baum gezeigt dessen oberer Teil exakt der gleiche wie hier ist, nur der untere Teil nicht.
Ich habe bei meinem Ginseng direkt nach dem umtopfen neue Austriebe (aus dem Stamm) gehabt. Das waren komplett andere Äste und Blätter als die oberen. Wenn man sich von beiden Stecklinge zieht und diese wachsen lässt erhält man unterschiedliche Bäumchen.
Auffällig ist auch dass bei obigem Bäumchen eine Schnittstelle überhaupt vorhanden ist, während unter dem Link keine Schnittstelle zu sehen ist.
Freue mich über Kommentare
Hallo!
Ich habe eine Frage und hoffentlich kann mir jemand helfen:
Ich habe vor ein paar Tagen einen Topf mit mehreren Ficus Pflänzchen gekauft.
Geplant hatte ich einen kleinen Bonsi-Wald zu machen. Angeschrieben waren die Pflänzchen als normaler Ficus.
Leider hab ich heute entdeckt, dass die Pflänzchen wohl Ficus ginseng sind weil sie unten diese typischen dicken Wurzelknubbel haben. Die Knollen sind noch relativ klein (2-4cm). Beim kaufen habe ich mir zwar die obersten Wurzeln angesehen aber die Knollen waren nicht zu erkennen…
Macht das Sinn trotzdem einen Wald zu versuchen?
Werden die Knollen genausodick werden wie bei den Ficus ginseng – Bonsais die man zu kaufen kriegt, auch wenn die Bäumchen in einer kleinen Schale sind und regelmäßig geschnitten werden?
über eine Antowrt würde ich mich freuen!
liebe Grüße
Maria
Hallo,
Ficus ginseng gibt es botansich gar nicht. Der Name ist eine Erfindung der Pflanzenindustrie.
Es gibt einige Ficus-Arten die solche Knollenwurzeln bilden. Auch beim Ficus benjamini gibt es solche Arten mit verdickten Wurzeln.
Ob die Wurzeln bei denen genaus dick werden kann ich dir nicht sagen, da unklar ist, welche Ficus-Art es ist.
Einen Wald würde ich dennoch versuchen daraus zu gestalten. Manche Urwaldriesen habe ja auch recht dicke Wurzeln. Die Zeit wird dir zeigen wie sich die Wurzeln weiter entwickeln werden.
Schönen Gruß
Bernd
Hallo Bernd,
vielen Dank, dass du dir die Zeit für eine Antwort genommen hast!
Ich werde einfach einen Wald versuchen.
Alle Pflänzchen einzeln einzusetzten geht aus Platzmangel nicht und einzelne wegzuwerfen bringe ich ohnehin nicht übers Herz.
Ein Stück Regenwald mit Baumriesenwurzeln im Haus (bzw. Frühling bis Herbst im Garten) klingt eigentlich spannend 🙂
liebe Grüße
Maria
Liebe Community,
mein Ficus Microcarpa Ginseng hat plötzlich Schädlinge – für mich eine Tragödie da mir die Pflanze viel bedeutet.
Die Rückseite der Blätter sieht OK aus, auf der Vorderseite sind hellgrüne Punkte ähnlich wie Warzen, so im Abstand von 1mm, also etwa 20-30 Punkte je Blatt.
Was tun?
Bin für jeden Tip sehr dankbar!
Liebe Grüße,
Manni
Hallo Manni,
mit den Angaben kann man die Ursachen nicht bestimmen.
Schaue mal auf http://www.zimmerpflanzendoktor.de/bestibla.htm
Dort kannst du an Hand der Symptome Schritt-für-Schritt die mögliche Ursache ermitteln oder wenigstens stark eisnchränken.
Dort findest du auch mögliche Behandlungsmassnahmen.
Ich tippe auf Spinnmilben oder Thripse.
Schönen Gruß
Bernd
Hallo Bernd,
die diversen Ficus „ginseng“, die ich bisher in Bau- und Supermärkten begutachtet habe, waren _sämtlich_ gepfropft, was man sehr deutlich an den noch sichtbaren Schnitten in die Rinde der Unterlage erkennen konnte, sowie an dem Anwachsverhalten der aufgepfropften „Krone“.
Zwar sieht es schon danach aus, als ob es sich um dieselbe Art handeln würde, die da zusammengefügt wurde, aber nicht danach, als ob es sich nur um das Austriebverhalten nach starkem Rückschnitt handelte. Gegen diese Theorie spricht auch, dass dann nicht nur an einer einzigen Stelle ein Trieb entstanden wäre, sondern an diversen. Wenn aber nur eine „Krone“ vorhanden ist, so müssten von den restlichen Trieben zumindest noch leichte Narben in der Unterlage zu finden sein, was nicht der Fall ist.
=> Ganz offensichtlich handelt es sich bei diesen Bäumen um eine Kombination aus alter Unterlage und jungem Trieb, also relativ frisch auf eine geköpfte Altpflanze gepfropfte („veredelte“) junge Reiser derselben Art.
Grüße
Christopher
Hallo Christopher,
ich hatte auch mal einen Ficus ginseng als Zimmerpflanze, nicht als Bonsai.
Daß sah bei dem nach einer kräftigen Schnittstelle aus. Die Äste ab da waren meiner Meinung nach normale Neutriebe, da die Rinde die gleiche Farbe und Struktur hatte und an den Astansätzen auch schon stärker zu überwallen begonnen hat.
Aber es kann durchaus sein, daß zur schnelleren Produktion jüngere Äste vom Rückschnitt angepropft werden. Damit kann man sicherlich auch schneller einen dichteren Wuchs erzielen und die Äste haben schon eine gewisse Dicke.
LG
Bernd
Hallo Bernd,
ersteinmal Danke, für den Bericht. War sehr informativ.
Ich habe eine Frage, zu den vorher erwähnten Teichtöpfen. Wo bekomme ich diese her? Bei Google ist außer an Bildern nicht viel zu finden.
Liebe Grüße
Tom
Hallo Bernd,
erst einmal vielen Dank für den informativen Artikel. Meine beiden „Ficus-Ginseng“ stehen bei mir im normalen „Blumentopf und werden als normale Zimmerpflanzen behandelt. Als Laie in Bezug auf Bonsai würde ich sie nicht als Bonsai betrachten.