Im letzten Sommer habe ich nach längerer Suche und Recherche endlich ein paar Jungpflanzen von Crassula sarcocaulis bekommen.
Wie viele Crassula-Arten, stammt auch diese Art aus dem südlichen Afrika. Im Gegensatz zu vielen anderen Crassula soll diese Art recht kälteresistent sein?
Im letzten Winter konnte ich es auf Grund der Baustelle auf dem Balkon noch nicht testen. Im kommenden werde ich es vielleicht beim ein oder anderen neuen Steckling mal testen. Wobei diese wohl weniger Reserven als ältere Pflanzen haben dürften. Aber man muss ja nicht unbedingt das Schicksal herausfordern.
Die vier Crassula sarcocaulis wurden im unbeheizten Zimmer überwintert, was offenbar viel zu warm war. Zahlreiche Geiltriebe machten daraus vier richtig hässliche Pflanzen. Also wurden diese im Frühjahr erst einmal stark zurück geschnitten.
Umtopfen und vereinzelt eine leichte Drahtung für eine grobe Grundgestaltung sollten den Weg in die zukünftige Bonsaigestaltung vorbereiten.
Das eintopfen in Bonsaischalen habe ich gemacht, damit ich die Jungpflanzen besser auseinander halten kann.
So sah die Nummer 1 nach der Frühjahrspflege aus:
Ganz schön kahl. Zudem wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht wie Crassula sarcocaulis auf Rückschnitt reagiert? Wie weit trocknen geschnittene Äste zurück?
Nach einigen Wochen wusste ich es. Aber dazu später noch. Nach drei Monaten sieht der erste wie folg aus:
Teilweise vertrocknen nach einem Rückschnitt komplette Äste!
So auch hier beim dritten kleineren. Allerdings sieht man am Astansatz, dass dort bereits mehrere neue Austriebe erfolgt sind, sodass dort durchaus ein neuer Ast entwickelt werden kann.
Die Drahtung hat er nicht so 100% angenommen. Bei kräftiger Biegung trocknet der gebogene Ast sehr oft bis zur Biegung ab! Zwar enstehen auch dort neue Triebe. Aber damit ist fast immer ein Jahr verloren gegangen.
Bei dieser Pflanze zeigen sich derzeit die ersten zaghaften Blütenknospen? Mal sehen ob es bei diesen jungen Pflanzen schon zu einer Blüte kommt.
Der zweite Crassula sarcocaulis sah nach dem Umtopfen wie folgt aus:
Der kleine linke Ast ist vertrocknet. Auch am höheren Stamm sind ein paar Äste stark zurück getrocknet und einer vollständig vertrocknet. Aber auch hier entwickelte sich an diesen Stellen Neuaustrieb:
Trotz einer dreimonatigen Drahtung hat die Pflanze die gewünschte Form nicht angenommen. Der Hauptstamm hat sich aufgerichtet! Sieht so aber auch brauchbar aus. Der Neuaustrieb am abgestorbenen niedrigeren Ast hat nun sogar eine ausgewogenere Proportion für eine Vater und Sohn Gestaltung?
Weitere Erfahrungen konnte ich in den letzten Monaten mit den Crassula sarcocaulis sammeln. Nicht jeder Crassula ist gleich in der Pflege oder Gestaltung. Das starke abtrocknen nach Schnitten macht eine gezielte Gestaltung per Schnitt schwierig. Auch eine Drahtung brachte wenig Erfolg. Also werde ich die Bäume in Zukunft wachsen lassen und durch schneiden die grobe Form halten. Da der sarcocaulis sowieso bushig wächst könnte man ab einem gewissen Entwicklungsstand die Pflanze wie ein Friseur schneiden. Alles was zu lang ist wird in die gewünschte Länge geschnitten?
Das Experiment Crassula sarcocaulis geht weiter. Aus dem Frühjahr habe ich zwei Stecklinge gezogen. So habe ich in den nächsten Monaten weiteres Pflanzenmaterial zum testen der Bonsaitauglichkeit.
Diese art sieht zeimlich interessant aus.Aber reicht zum unterscheiden nicht zwei verschiedenfarbige Töpfe?
@ Kleinbonsai
klar reichen zwei verschiedenfarbige Töpfe.
Wenn du mir welche sponsorst nutze ich die gerne 😉
Habe mir da keine Gedanken gemacht und die Töpfe genommen die gerade greifbar waren. Spielt in dem Jungpflanzen-Stadium auch keine Rolle, da alle Pflanzen noch weit von einem Bonsai weg sind.
Darüber mache ich mir dann Gedanken, wenn die Pflanze nach Bonsai aussehen 😉
Dachte nur,dass die Bonsaischale das Wachstum hemmmt,und da sich die Bäume in der Entwicklung befinden.Wäre da nicht ein großer Topf(Teichtopf)sinnvoller?
@ Kleinbonsai
du hast recht, die kleiner Schale bremst das Wachstum.
Ich habe allerdings bei einem meiner Crassula ovata in den erste 2 -3 Jahren sehr gute Erfahrungen mit der Schalenkultur gemacht, da sich dadurch ein schöner flacher und fächerförmgier Wurzelballen bereits früh entwickelt.
Wenn man dann irgendwann immer noch mehr Stammdicke möchte, kann man die Pflanze ja immer noch in ein geräumigeres Gefäss umtopfen.