Knuth Groschupf hatte vor ein paar Tagen bereits eine Pflanze bestimmen lassen.
Dank der vielen fachkundigen Leser, wurde dieser unbekannte Bonsai als Buchsbaum spezifiziert.
Da es ein Buchsbaum aus dem asiatischen Raum ist, kann er nun die richtigen Pflegemassnahmen vornehmen.
Seinen Dank hat er mir per Mail zukommen lassen. Diesen Dank möchte ich hiermit an alle Beteiligten weitergeben.
DANKESCHÖN!
Und mit seinem Dank hat mir ein Foto seiner Lärche (Larix decidua) als Bonsai geschickt:
Die Lärche ist bereits 30 Jahre alt und wurde von Knuth aus einem Setzling aufgezogen.
Obwohl der Baum auf den ersten Blick nicht nach einer typischen Lärche in der Form aussieht, gefällt er mir ganz gut.
Die Äste wirken auf mich im Verhältnis zu ausladend. Der Baum wirkt wie eine niedergedrückte Latschenkiefer im Hochgebirge. Aber warum sollte nicht auch ein Lärche von den Schneemassen im Winter niedergedrückt worden sein? Denkbar wäre es.
Die Bonsaischale in einer Tönung nach Terrakotta findet man in der Farbe der kleinen Zapfen wieder. Die gewundenen Äste zeigen, daß es sich um einen reif wirkenden Baum handelt. Dennoch wirkt in dieser Bonsaischale der Bonsai auf mich zu ausladend. Dies mag wohl an den weit auslaufenden Ästen im oberen Baumbereich liegen. Aber auf einem Foto kann dies auch täuschen. Da der Baum leicht von oben nach unten fotografiert wurde, wirkt er wahrscheinlich kleiner und gedrungener als er in Natura ist?
Aber zum Glück hat mir Knuth noch ein paar weitere Fotos geschickt. Beim nächsten Foto ist der Baum in einem jüngeren Entwicklungsstadium:
Und gleich wirkt der Bonsai bei einer Seitenansicht viel schlanker und eleganter.
Die Bonsaischale mit dem Stein in der Landschaft wirkt auf mich ebenfalls harmonischer als die enge Schale auf dem ersten Foto. Ich könnte mir aber auch eine runde Bonsaischale in Erdfarben und unregelmäßigen Rand sehr gut vorstellen?
Damit man einmal eine Vorstellung bekommt wie sich ein Bonsai und ein Baum in der Natur entwickelt, gibt es noch ein Foto vom großen Bruder:
Beide Bäume sind aus Setzlingen im selben Jahr gepflanzt worden. Der eine im Garten. Der andere als Bonsai. Beide sind nun 30 Jahre alt.
Ohne Laub und Zapfen würde wohl niemand diesen Bonsai als Lärche identifizieren können.
Auch wenn der Baum breiter als hoch ist, finde ich die Gestaltung sehr interessant.
Das ist doch mal erfrischend anders.
Gruß
Mac
Habe gestern folgende Mail von Knuth bekommen:
Hallo Bernd
Vielen lieben Dank für Deine Mühe.
Noch ein paar Zeilen zur Lärche. Sie hat ihre Form eigentlich durch Schneebruch zu verdanken. Damals war ich noch nicht so firm im gestalten. Das Bäumchen hat nie einen Draht gesehen. Es wurde nur durch schneiden geformt. Das Foto ist auch etwas älter. Er hat eine andere Schale bekommen und ist auch etwas mehr zurückgeschnitten worden. Ich hätte das alles schon früher geschrieben, aber ich dachte es ist nicht so von Intresse.
Beim nächsten Baum werde ich ausfürlicher darüber berichten.
Nochmals vielen Dank auch an Maverick
Hi,
da lag ich mit meiner vom Schnee niedergedrückten Latschenkiefer gar nicht so verkehrt! Warum nicht auch bei einer Lärche? Die kommen ja auch in Gebirgs-Hochlagen vor.
@ Knuth
meine Leser und auch ich saugen alle Informationen wie ein Schwamm auf. Somit interessiert auch die meisten, genau solch kuriose Geschichten eines Baumes.
Ein Baum der normal wächst und nichts zu erzählen hat ist ja langweilig.
Deine Lärche hat schon einiges erlebt und das ist auch schon sichtbar.
DANKE für die Fotos und die sehr interessante Lebensgeschichte deines individuellen Lärchen-Bonsai!
Gruß
Bernd
Die sieht ja aus wie meine 4-jährigen Lärchen.
Kaum zu glauben das die Lärche 30 Jahre alt sein soll.
Es macht Sinn, solche Entwicklungen ausgepflanzt anzugehen, so wächst die Lärche 4mal so schnell.
So hat man bei sinniger Bearbeitung bereits in 6-7 Jahren dicke Stämme und feinverzweigtes Rohmaterial.
Hat man keinen eigenen Garten kann man bestimmt einen Freund fragen, ob er ein Eckchen über hat.
Wenn man überlegt, was für ein schöner Bonsai das hätte werden können nach 30 Jahren!
@ Klaus
Nicht jeder möchte in kürzester Zeit einen Ausstellungsbonsai haben.
Vielen reicht es sich an einer Pflanze über die Jahreszeiten zu erfreuen.
Deine ehrgeizige Gedanken einen Bonsai schnell groß, dick und alt wirken zu lassen, sind doch sehr vom westlichen Leitungsdenken geprägt.
Die Kunst der Bonsaigestaltung wurde von buddhistischen Möchen in Japan verfeinert. Sicherlich ist dir das auch bekannt. In den meisten Stilrichtungen des Buddhismus gibt es kein falsch und richtig. So gesehen gibt es auch unterschiedliche Wege zu einem Bonsai.
Deiner mag für dich der richtige sein und der Weg von Knuths Lärche mag für Knuth der richtige sein.
MFG
Bernd