Bäume von A-Z

Die meisten Bonsai in Europa sind Bäume oder Sträucher. Da ist es kein Fehler wenn man sich mit Bäumen etwas besser auskennt. Nun erhält man zwar im Bonsaifachhandel eine grosse Vielfalt unterschiedlicher Pflanzenarten.

Dennoch erstaunt es mich immer wieder, was es darüber hinaus noch an Bonsai-tauglichen Gehölzen gibt! Bei den meisten Bonsaiausstellungen sind mir einige als Bonsai selten kultivierte Pflanzen aufgefallen. Genau solche Pflanzen machen für mich u.a. auch den Reiz des Hobby Bonsai aus.

Einfach einmal ausprobieren, ob bestimmte Gehölze zur Gestaltung zum Bonsai geeignet sind. Egal ob sie derzeit nicht im Mainstream liegen. Solch ein Bonsai ist auf den meisten Bonsaiausstellungen eine Besonderheit und hebt sich von den häufig kultivierten Bonsai stark ab.

Auf der Suche nach interessanten Pflanzenarten kann man beim Gang durch eine Baumschule oder einem Pflanzenmarkt sicher die ein oder andere interessante Pflanze entdecken. Ob die den möglichen Kulturbedingungen entspricht ist allerdings oft nicht eindeutig ermittelbar.

Um dies besser einschätzen zu können, habe ich mich auf die Suche nach guter Fachliteratur gemacht. Das Buch „Bäume von A-Z“ von Helmut Pirc ist eine solche Möglichkeit, wo man geeignete Pflanzen in Ruhe auswählen kann.

Bäume von A-Z

Der Autor Dr. Helmut Pirc ist Leiter der Abteilung Gehölzkunde und Baumschulwesen an der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau in Wien. Das Buch ist als Bestimmungsbuch und Einkaufsführer gedacht und aufgebaut.

Beschrieben werden 740 Laub- und Nadelbäume! Da dürfte jeder Bonsai-Fan etwas passendes für die Bonsaigestaltung finden?

Bei der Vielfalt an Bäumen möchte ich nur zwei Beispiele erwähnen. Beim Fächerahorn werden sehr viele Zuchtformen mit Foto erwähnt. Viele davon habe ich noch nie als Bonsai gesehen bzw. noch nie in der Bonsailiteratur nachlesen können.

Auch die Vielfalt der Ulmenarten wird in diesem Buch sehr umfangreich behandelt. Die Beschreibungen sind sehr detailiert, sodass man sehr gut für die Bonsaigestaltung geeignete Arten oder Zuchtformen ermitteln kann. Auch die Resistenz gegenüber der Ulmenkrankheit wird bei den einzelnen Ulmenarten und Züchtungen beschrieben.

Alle Bäume sind sehr detailiert nach

  • Namens-Synonyme
  • Habitus
  • Rinde
  • Blätter
  • Blüten
  • Früchte
  • Wurzel
  • Vertreitung und Standort
  • Ansprüche
  • Allgemeines
  • Verwendung
  • Nutzung
  • Falls vorhanden: Sorten

beschrieben.

Die Pflanzen werden anschaulich mit Fotos dargestellt. Zum Teil auch mit Pflanzendetails.
Am Ende des Buches gibt es ein Pflanzenregister mit Namen in mehreren Sprachen. So kann man auch im Ausland nach solchen Pflanzen gezielt suchen.

Im Inneren des Einbandes gibt es noch grafische Hinweise über das Setzen von Gehölzen und Bestimmungsmerkmale an Hand der Baum- Ast- und Blattformen.

Fazit:

Wer ein Buch zur Bestimmung von Bäumen sucht, wird daran seine Freude haben. Wer ein Buch für die Suche nach noch weniger bekannten Bonsai-Pflanzen sucht wird daran ebenfalls seine Freude haben.

Ein Punkt könnte in dem Buch noch verbessert werden. Für einen Einkaufsberater vermisse ich eine tabelarische Übersicht nach bestimmten Kriterien wie Winterhärte und andere Standortbedingungen. Warum werden keine Klimazonen wie im Fachhandel üblich angegeben?

Dennoch ist es ein tolles Bestimmungsbuch und Schmöker zum Auffinden noch selten kultivierten Bonsai-Pflanzen! Die Pflanzen werden sehr detailiert beschrieben.

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