Seit gut vier Jahren versuche ich ein Aeonium zu einem Bonsai über einen Stein zu gestalten.
Im ersten Jahr habe ich die Pflanze auf einen Stein gesetzt und die Wurzeln mit Stein komplett im Substrat bedeckt.
Auf Grund meiner anfänglichen Ungeduld habe ich bereits nach einem Jahr, beim Umtopfen, den Stein und die Wurzeln nach oben gebracht.
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Na ja, das Ergebnis war nicht gerade überzeugend. Ich hatte hier darüber berichtet. Die Wurzeln waren einfach noch zu mickrig. Das war vor drei Jahren.
Damit sich die Wurzeln weiter entwickeln habe ich um den Wurzelansatz eine Manschette aus Alufolie gemacht. Darunter war mineralisches Substrat. Nach dem Sommer hatte sich das Wurzelwerk etwas verbessert.
2010 habe ich beim Umtopfen das Aeonium wieder mit dem Stein in einen großen Topf im Substrat versenkt. Darin durfte es nun zwei Jahre wachsen. Nun habe ich es wie in jedem Frühjahr wieder umgetopft. Vor dem Umtopfen sah das Aeonium wie folgt aus:
Im Winter bilden sich auf Grund der geringen Wassergaben immer Wurzeln an den Ästen. Dies ist für manche der krautig wachsenden Arten typisch. Mit diesen Wurzeln werden die Äste teilweise gestützt. Da mir diese Stützwurzeln nicht gefallen, entferne ich sie nach dem Umtopfen.
Beim Umtopfen war ich sehr angenehm überrascht wie sich der Wurzelballen und die Dicke der Wurzeln entwickelt haben. Da ich kein Fan von Kunststofftöpfen bin, habe ich mich für eine runde glasierte Bonsaischale entschieden. Diese hat mit 24 cm Durchmesser ein ähnlches Volumen wie die Kunststoffschale davor.
Bereits im Winter gab es Anzeichen für Schildläuse. klebrige Rückstände am Schalenrand und am Fenster ließen dies mutmaßen. Im Winter habe ich einmal die komplette Pflanze mit warmen Wasser und einer Zahnbürste geschrubt. Leider hat dies keinen dauerhaften Erfolg gehabt. Auch die Celaflor Stäbchen gegen saugende Insekten brachten noch nicht die gewünschte Wirkung. Da deren Systemgift durch Gießen über die Wurzeln aufgenommen werden nicht verwunderlich, daß die Wirkung bei geringen Wassergaben noch kaum zur Geltung gekommen sind.
Die schuppige Rinde gefällt mir an dieser Art besonder gut. Darunter können sich allerdings auch solche Schadinsekten sehr gut vertecken. Deswegen habe ich zur Radikalkur gegriffen. Alle Äste wurden gekürzt und das Laub komplett entfernt. Der Stamm und die Äste wurden mit Wasser und Zahnbürste geschrubt.
Nach dem Rückschnitt und Umtopfen sah das Aeonium wie folgt aus:
Nicht gerade schön. Aber die Pflanze wird sicherlich wieder neu austreiben. Ich bin mir allerdings nicht sicher ob sie dies gleichmäßig tun wird? Wir werden sehen.
Hier noch eine Nahaufnahme vom Wurzelansatz:
Ich habe ihn nur etwas nach oben gepflanzt. Darunter können die Wurzeln noch an Dicke zulegen.
Auch in den Lücken haben sich endlich ein paar feinere Wurzeln entwickelt. Bis diese die Zwischenräume schließen vergehen sicherlich noch ein paar Jahre.
Drahten ist bei den verholzten Ästen oder dem Stamm nicht mehr möglich. Diese sind sehr brüchig.
So langsam entwickelt sich daraus ein interessantes, nicht gerade alltägliches Bäumchen. Ich freue mich nun auf den Neuaustrieb.