Crataegus – Weißdorn als Bonsai

In der Natur gibt es in Deutschland zwei Weißdorn-Arten. Einmal der Eingriffelige Weißdorn (Crateaegus monogyna) und der Zweigriffelige Weißdorn (Crateaegus laevigata). Eine dritte Art wird allerdings nur in der Fachliteratur erwähnt.

Beide Arten können durch die Blütenform (eingriffelig oder zweigriffelig) unterschieden werden.

Eine genaue botanische Trennung ist beim Weißdorn allerdings nicht möglich, da sie sehr leicht zur Bastardisierung neigen.

So kommen in der Natur auch oft Vermischungen aus beiden Arten vor.

Der Weißdorn gehört zur Familie der Rosengewächse. Weltweit gibt es auf der nördlichen Halbkugel etwa 200 bis 300 verschiedene Crataegus-Arten.

Vorkommen:
Nordamerika, Mitteleuropa

Blatt:
3-5 cm lang in umgekehrter Eiform. Am Ende mit 3-5 Blattlappen in dunklem grün.
Im Herbst gelbe bis orangene Blattfärbung.

Rinde:
Junge Triebe sind grün und haben bis zu 2,5 cm lange Dornen.
Im Alter wird die Borke braungrau und kann schuppig abblättern.

Crataegus als Bonsai

Winter:
Möglichst schattig im Garten den Ballen ohne Schale in die Gartenerde oder in einer Holzkiste mit Torf-Sand-Gemisch auf dem Balkon oder der Terrasse. Bei milden Temperaturen sollte das Substrat bzw. Erdreich angefeuchtet werden.

Bonsaieignung:
Sehr gut geeignet. Mit seinen roten Beeren sieht er im Spätsommer und Herbst sehr dekorativ aus.
Vorsichtig sollte man beim gestalten, wegen der Dornen sein.

Weißdorn als Bonsai

Beschaffung:
Im Bonsaifachhandel oder junge Pflanzen aus dem Garten.
Ältere Exemplare sind meist schwierig bei der Umstellung auf die Kultur in einer kleinen Schale.

Standort:
Sonnig bis Halbschatten. Wind wird sehr gut vertragen.

Giessen und Düngen:
In der Wachstumsphase sollte das Substrat wenigstens feucht sein.
Eine hohe Salzkonzentration wird nicht vertragen. Deswegen sollte mit Regenwasser oder entkalktem Wasser gegossen werden.

Substrat:
1 Teile Anzuchterde oder Torf, 1 Teil Sand oder mineralischer Anteil (Bims, Lavalit …), 1 Teil Akadama.

Umtopfen:
Alle zwei bis drei Jahre.

Gestaltung:
Hier sind viele der japanischen Stilformen möglich. Die Gestaltung findet im Optimalfall vom Frühjahr bis Ende Juli statt.
Größere Rohpflanzen können durch ihre zahlreichen Dornen sehr schmerzhaft in der Gestaltung sein.

Rückschnitt:
Schnittwunden brauchen oft Jahre bis sie verheilt sind.

Größere Äste entfernt man am besten im Frühjahr, da hier die Verheilung am schnellsten erfolgt.

Bei einem Rückschnitt treibt beim Weißdorn nicht immer die erste Knospe neu aus. Dies ist oft die zweite Knospe. So gesehen ist eine gezielte Gestaltung spürbar schwieriger.

Bei jungen Pflanzen läßt man die Triebe auf etwa 15 cm auswachsen um danach auf 3 bis 5 Blätter zu kürzen.
Bei älteren Pflanzen kürzt man für eine feinere Verzweigung bereits früher die Neuaustriebe.

Drahten:
Äste bis zu einem halben Zentimeter Durchmesser können meist noch sehr gut gedrahtet werden.
Am besten ab dem Frühjahr.
Da das Dickenwachstum relativ gering ist, kann oft bis über ein halbes Jahr der Draht belassen werden.

Schädlinge und Krankheiten:
Spinnmilben, Echter Mehltau, Feuerbrand

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