Bonsai Faszinationen 2014 in Mannheim #4

Im vierten Teil meines Berichtes über die Bonsai-Faszinationen 2014 gibt es sozusagen den Ausklang.

Noch drei Fotos von Bonsai-Bäumen.

Halt.

Danach folgen noch einige Shohin-Präsentationen.

Und ein paar der ausgestellten Suiseki dürfen auch nicht fehlen.

Wenn ich ehrlich sein soll, haben mir einige der kleinen Shohin-Bonsai besser gefallen als einige der großen!

Aber das dürfte mal wieder persönliche Geschmackssache sein.

Auf der anderen Seite ist es meiner Meinung nach sehr schwierig einen kleineren Baum in die gewünschte Form zu bringen?

Viele Pflegemassnahmen müssen in viel kürzeren Schritten und Häufigkeiten vorgenommen.

Ein kurzes aussetzen zum falschen Zeitpunkt, kann die Gestaltung um ein oder mehrere Jahre nach hinten werfen.

Gemeine Eibe (Taxus baccata)

Gemeine Eibe (Taxus baccata)

Mir gefiel diese Eibe schon auf der Ausstellung nicht.

Keine Ahnung warum. Ich dachte auf dem Foto würde ich vielleicht mehr Gefallen an dem Baum finden?

Leider nein.

Die Laubpolster wirken mir zu künstlich. Zuviel Schulbuch. Das Totholz mit den Stumpen sah auch seltsam aus. Zumindest nicht natürlich. Der Baum wirkt auch jetzt noch wie wenn er verstümmelt worden wäre. Sorry, ist halt mein persönlicher Eindruck.

Gemeine Eibe (Taxus baccata) als Bonsai

Gemeine Eibe (Taxus baccata) als Bonsai

Als konträres Beispiel wie eine grandios gestaltete Eibe aussehen kann. Großartiger Bonsai mit großartiger Totholz-Bearbeitung, die auch natürlich wirkt!

Für mich der schönste Nadelbaum auf der Ausstellung. Bin mal gepannt, welche Bäume von der Jury mit Preisen ausgezeichnet wurden?

Feld-Ulme (Ulmur minor) als Bonsai

Feld-Ulme (Ulmur minor) als Bonsai

Zum Abschluß der mittleren bis großen Bonsai noch eine Feld-Ulme. Der Baum gefällt mir ganz gut. Irgend eine gestalteriche Komponente vermisse ich dennoch. Vielleicht eine nach links weiter reichende Schale?

Shohin-Bonsai Display #4

Shohin-Bonsai Display #4

Display mit fünf Shohin-Bonsai. Ich muß gestehen, daß mir die Shohin-Präsentationen mit weniger Bäumen meist besser gefallen haben.

In Japan mag eine Präsentation im Display üblich sein. Müssen wir alles den Japanern nachmachen?

Warum gönnt man den Kleinen nicht die gleiche Ehre wie den Großen? Einfach eine Einzelpräsentation?

Shohin-Bonsai Display #2

Shohin-Bonsai Display #2

Dieses Display mit fünf Bonsai-Bäumen wirkt auf mich harmonischer als das obere.

Shohin-Bonsai Display #3

Shohin-Bonsai Display #3

Ein Display mit drei Shohin-Bonsai.

Shohin-Bonsai Display #1

Shohin-Bonsai Display #1

Diese Präsentation gefiel mir sehr gut. Eigentlich sind vier Stück weniger harmonisch. Wenn man den kleinen Beisteller dazu zählt sind es aber wieder fünf gestalterische Elemente. Durch das versetzte aufstellen entsteht auch Tiefe. Alle vier Shohin wären auch eine Einzel-Präsentation wert.

Shohin-Bonsai einer Zwergmispel

Shohin-Bonsai einer Zwergmispel

Hier eine einzeln präsentierte Zwergmispel. Sieht großartig aus. Der Beisteller könnte für meinen Geschmack noch kleiner oder flacher sein. Moos wäre vielleicht eine Möglichkeit. Tolle Präsentation!

Suiseki - Display

Suiseki – Display

Verschiedene Suiseki in einem Display. Sorry, da war ich von der Vielfalt völlig überfordert. Sicherlich eine tolle Steinsammlung.

Aber für meinen Geschmack sind die Betrachtungssteine zu dicht gestellt.

Suiseki - Gesicht - Schlafender Mann

Suiseki – Gesicht – Schlafender Mann

Ein sehr schöner Suiseki. Gesicht von einem schlafenden Mann!

Suiseki - Landschaftstein

Suiseki – Landschaftstein

Sehr schöner Landschaftstein. Ein Berg. Dieser gefiel mir sehr gut.

Suiseki - Tierstein - Vogel

Suiseki – Tierstein – Vogel

Mein Favorit unter den ausgestellten Suiseki war dieser Tierstein. Ein Vogel.

Ich wollte es erst nicht glauben.

Ich dachte der Stein ist wegen der Wellen bearbeitet worden?

Bei näherer Betrachtung erkannte man aber, das der Stein so von der Natur geformt worden ist.

Großartiger Suiseki!

Hiermit endet mein Bericht über die Bonsai-Faszinationen 2014.

Mein persönlicher Eindruck:

Einige großartige Bonai-Bäume gab es zu sehen. Bei manchen fehlte mir irgendwie noch der letzte Kick. Die Anzahl an hochwertigen Bonsai war dennoch recht hoch.

Die Begeisterung in einigen Bonsai-Foren kann ich allerdings nicht zu 100% teilen. Dafür waren dann doch auch ein paar Ausreier unter den Bäumen dabei. Auf einer Bundesausstellung erwarte ich schon 100% perfekt vorbereitete Bonsai-Bäume. Das trifft allerdings nur auf ganz wenige der ausgestellten Bäume zu.

Bei den Shohin-Gestaltungen gefielen mir die Einzelnen oder die mit geringerer Baumanzahl am besten. Die Displays mit fünf Bäumen verwirren mich optisch irgendwie. Da irrt das Auge von Baum zu Baum und findet keinen Ruhepol.

Ich würde mir da eine Einzelpräsentation wie bei den großen Bonsai wünschen.

Die meist übliche Präsentation in einer Halle gefiel mir nur bedingt. Die Lichtverhältnisse sind meist unzureichend. Viele Bäume werden viel zu düster präsentiert. Wie meist gab es auch in dieser Halle einen Mix aus Tageslicht und verschiedenen Kunstlichtquellen. Scheinbar haben sich viele Ausstellungsbesucher bereits an solch unvorteilhafte Lichtbedingungen bereits gewöhnt?

Trotz weißer Hintergründe ist es kein natürliches Licht. Ich meine das nicht aus Sicht des Fotografen, sondern des Betrachters. Auf einer Fotoausstellung wird ein Foto aufwändig in Rahmen und Passepartout und ins Licht gerückt.

Bei Bonsaiausstellungen ist der Rahmen und das Passepartout die Bonsaischale und der Beisteller und evtl. noch ein Hintergrundbild. Das Licht wird fast immer vernachlässigt. Schade, dadurch verlieren viele Bäume an Eindruck.

Neben der Ausstellung gab es in den Vorräumen jede Menge Händler, Verlage und Töpfer die Bonsai, Bonsaischalen, Zubehör, Bücher und Zeitschriften anboten.

Schade nur, daß ich gerade mit allem versorgt bin.

Die Auswahl an Bonsaischalen war riesig. Da wird man mit hoher Sicherheit fündig. Wenn nicht, kann man bei vielen Händlern oder Töpfern was passendes vorbestellen und auf der Ausstellung abholen.

Der Luisenpark in Mannheim bot eine tolle Location. Tolles Wetter. Tolle Bonsai und ein riesen Angebot durch Händler und Töpfereien. Nicht zu vergessen eine hervorragende Kontaktbörse für jeden Bonsai-Fan.

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