Video – Substrat sieben

Wenn man sich mit Bonsai etwas intensiver beschäftigt, wird man irgendwann auch das Substrat für Pflanzen selber mischen wollen.

Der Gründe dafür können ganz unterschiedlich sein.

Da ich neben Bonsai auch eine kleinen Kakteen-Sammlung mit über 200 Exemplaren pflege, verwende ich auch bei diesen Pflanzen einen hohen Substrat-Anteil in mineralischer Form.

Da es Bimskies und Lavalit oft nicht in einheitlicher Körnung gibt, siebe ich diese nach Körnung. So habe ich die mineralischen Bestandteile eines Substrates für verschiedene Zwecke bereits vorbereitet.

Die gröbste Körnung ist hervorragend für die Drainage im Schalenboden geeignet. Die beiden mittleren bei vielen Bonsai hervorragend als Bestandteil des Substrates. Und die feinsten Körnungen ergeben eine harmonische Substratoberfläche. Wobei dies natürlich auch im Größenverhältnis zum Bonsai passen sollte. Wenn der Bonsai 1 m hoch ist, kann man ruhig auch eine gröbere Körnung auf der Oberfälche verwenden.

Aber schaut selbst, wie ich mineralisches Substrate siebe:

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Hochwertige Siebe aus Edelstahl gibt es übrigens im Bonsaifachhandel.

Vorteile von vorgesiebten Substraten

  • Gleichmäßigere Körnung
  • Sieht auf der Substrat-Oberfläche schöner aus
  • Optimierte Körnung an die jeweilige Pflanzengröße

Natürlich kann man auch im Fachhandel viele Substrat-Bestandteile bereits gesiebt kaufen. Lohnt sich dann überhaupt der Aufwand ein Substrat selber zu sieben?

Wann lohnt sich das sieben von Substrat?

  • Wenn es günstiger ist als bereits vorgesiebtes
  • Wenn man viele Bonsai hat und damit auch größere Mengen Substrat verarbeitet.

Nicht jeder Bestandteil eines Substrates eignet sich zum Sieben. Dazu ist schon eine feste Struktur des Siebgutes erforderlich. Bei steinigen mineralischen Bestandteilen geht das Sieben hervorragend. Bei lockerer humushaltiger oder torfhaltiger Erde macht dies keinen Sinn.

Warum sollte man überhaupt mineralische Bestandteile im Substrat einsetzen?
Manche Bonsaigestalter schwören auf überwiegen mineralische Substrate. Walter Pall verwendet einen hohen mineralischen Anteil als Substrat. Ich habe darüber bereits im Artikel über die richtige Erdmischung geschrieben. Nach etwa einem Jahr testen habe ich diese Art der Düngung, Wässerung und Substratmischung für meine Pflege als weniger gut eingestuft. Meine Gründe dagegen kann man unter Walter Pall und das optimale Substrat mit der passenden Düngung nachlesen.

Bei den meisten Bonsai, die bei mir alles Laubbäume sind, verwende ich eine Subtratmischung aus 1 Teil mineralische Bestandteile, 1 Teil Akadama und einen Teil Anzuchterde oder Torfhaltige Erde. So erhalte ich für die meisten Baumarten eine relativ ausgewogene Mischung.

Die mineralischen Anteile lockern die Erde auf. Dadurch gelangt mehr Sauerstoff an die Wurzeln, was das Wachstum der Wurzeln verbessert.
Der gebrannte Lehm Akadama kann Wasser und Nährstoffe lange speichern und somit über einen gewissen Zeitraum an die Pflanze abgeben.
Die Anzuchterde oder der Torf speichert das Wasser länger als die beiden anderen Zuschlagsstoffe und sorgt für einen verbesserten PH-Wert.
So ergänzen sich die drei Bestandteile bisher immer sehr gut.

Natürlich werden die Anteile je nach Baum- oder Pflanzenart im Mischungsverhältnis variiert.
Bei Azaleen sollte man allerdings auf diese Mischung verzichten. Diese Moorbeet-Pflanzen brauchen einen sauren Boden. Hierzu gibt es spezielles Subtstrat für diese Pflanzengruppe.

Das optimale Substrat für jeden und jede Pflanze gibt es nicht!
Je nach Pflanze, Wetter, Region, Gießverhalten, Düngung muß hier wohl jeder seine optmierte Mischung selbst herausfinden.

Ups, nun habe ich das Thema Substrat doch tiefer erläutert als ich ursprünglich vorhatte. Aber vielleicht war ja die ein oder andere neue Info für euch dabei?

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