Die Steineibe von Mario

Unter der Rubrik Dein Bonsai hat Mario seine neueste Bonsi-Erungenschaft eingesendet.

Da er noch ganz frischer Anfänger ist, hat er noch zahlreiche Fragen zur Pflege seines neuen Bonsai.

Ach ja, es handelt sich bei seinem Bonsai um eine Japanische Steineibe (Podocarpus macrophyllus).

Aber lest erst einmal, was Mario geschrieben hat:

Hallo zusammen,

diese Forum hier ist echt super, konnte mir bereits einige nützliche Ratschläge einholen, da ich ein absoluter Bonsaineuling bin. Allerdings vermisse ich Einträge zur Chinesischen Steineibe, gibt es vielleicht schon Beiträge dazu und ich habe sie nur übersehen? Ich suche dringend Tipps bzw. eine Anleitung zum Formschnitt der Steineibe.

Viele Grüße
Mario

Steineibe von Mario

Hallo Mario,

über die Steineibe gibt es tatsächlich noch keinen Artikel oder Bericht im Blog.
Selber habe ich keine und auf den Bonsaiausstellungen die ich besucht habe, waren leider auch keine ausgestellt.

Im Prinzip ist dein Bäumchen relativ einfach zu pflegen. Allerdings ist das Foto durch das Gegenlicht nicht geeignet um konkrete Gestaltungs-Hinweise geben zu können. Dafür ist sowieso ein Besuch eines regionellen Bonsai-Vereines sinnvoller, da man dort den Baum von allen Seiten betrachten und besser beurteilen könnte.

Pflege-Hinweise Steineibe in Kurzform:

Im Sommer am besten ins Freie halbsonnig stellen.
Ab den Spätherbst – Winteranfang in ein Kalthaus oder Treppenhaus. Optimal werden Wintertemperaturen zwischen 10 bis 15 Grad angesehen.
Im beheizten Zimmer ist auch eine Überwinterung möglich, erfordert allerdings viel Licht und mehr Gießen.

Regelmäßig Gießen, sodaß die Erde möglchst nicht ganz austrocknet aber auch keine Staunässe entsteht.
Gedüngt wird in der Wachstumszeit alle 2 Wochen, davor und danach alle 4 Wochen.

Junge Bäume werden alle 2-3 Jahre, alte alle 4-5 Jahre umgetopft. Am besten erfolgt das Umtopfen im Herbst.

Zur Gestaltung deines Baumes kann und will ich keine Hinweise geben!
Diesen Weg muß jeder für sich selber entscheiden und gehen.
Auch auf die Gefahr, das einmal etwas nicht so optimal verläuft.
Daraus entsteht meiner Meinung nach der Lerneffekt, der auch bei der Gestaltung von Bonsai notwendig ist, um sich weiter zu entwickeln.

Hier im Blog oder in Fachbüchern findest du Grundinformationen über die Grund-Gestaltungsformen.
Diese sollten meiner Meinung nach, lediglich als grobe Gestaltungsanleitung für den Einstieg dienen.
Die Natur hält sich oft genug nicht an Wunschformen aus Büchern 😉

Ich könnte mir bei deiner Steineibe einen Doppelstamm oder frei aufrechte Gestaltung bzw. eine Kombination daraus sehr gut vorstellen.

Schneiden, Drahte und Spannen ist sehr gut möglich.
Da die Steineibe relativ langsam wächst, ist eine einwachsen des Drahtes leicht zu verhindern.

Bevor du über einen Formschnitt nachdenkst solltest du dir erst einmal Gedanken machen, welche Grundform soll der Baum einmal erhalten?

Wenn diese festgelegt wurde, bleicht für mich noch die Frage offen, ob der Baum nicht zuerst noch an Stammdicke zulegen sollte?
Für mich macht er noch nicht den Eindruck eines Baumes, sondern mehr wie zwei in die Erde gesteckte Holzstücke.
Dies liegt sicherlich auch daran, da die beiden Hauptstämme gerade nach oben gehen.

Es gäbe viele Wege. Ich zeige nur einmal zwei auf.

Weg der Steineibe #1

Topfe die Steineibe in einen größeren Topf oder Teichkorb mit groben Substrat. Z.b. 1 Teil Akadama, 1 Teil Lavalit oder Bimskies, 1 Teil Torf oder gute Anzuchterde ohne Perlite.
Dann etwa zwei bis fünf Jahre wachsen lassen, bis die gewünschte Stammdicke erreicht ist.
Danach auf die gewünschte Größe zurückschneiden.
Es wird um die Schnittstelle(n) ein Neuaustrieb erfolgen.
Größere Schnittwunden mit Wundschutzmittel behandeln.
Danach kannst du die Verzweigung und eine feineres Nadelpolster aufbauen

Weg der Steineibe #2

Die Steineibe gefällt dir von der Größe und bleibt erst einmal in der verfügbaren Bonsaischale.
Im Frühjahr könntest du durch Drahten beiden Stämmen etwas mehr Bewegung geben.
Zudem könnte man einen Stamm, eventuell den linken auf dem Foto, auf ein Drittel kürzen.
So würdest du einen klassischen Doppelstamm erhalten. In Japan nennt man das Vater und Sohn.

Wenn der Bonsai ein reifes Alter erreicht hat wird er in der Wachstumszeit zur Formerhaltung zurückgeschnitten oder die Nadeln gezupft.
Dadurch entsteht eine feiner Verzweigung bzw. ein dichteres Nadelpolster.

One Response

  1. Maverick 19. Juli 2011

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