Bonsai düngen

Da ein Bonsai in seiner Schale relativ wenig Substrat zur Nährstoffverstoffversorgung zur Verfügung hat, benötigt er meist auch eine Düngung. Wann und in welcher Form düngen am sinnvollsten und besten ist, hängt meist von der Baumart und der Jahreszeit ab.

Bei den meisten heimischen Baumarten wird mit dem Neuaustrieb im Frühjahr ein Stickstoffhaltiger Dünger benötigt. Laubbäume benötigen hier mehr Stickstoff für die Bildung neuer Blätter als Nadelbäume. Im Spätsommer – Herbst sollte man den Stickstoffanteil im Dünger reduzieren. In dieser Phase benötigen zumindest heimische Bäume zur besseren Frostschutzbildung und für das Dickenwachstum einen Kali- und Phosphathaltigen Dünger. Da es diese meist nur in Salzform gibt ist allerdings die Handhabung bzw. Dosierung schwierig. Alternativ kann auch mit Kakteendünger gedüngt werden. Dieser hat zumindest einen geringeren Stickstoffanteil.

Bei Bäumen aus mediterranen und tropischen Regionen kann bei entsprechender (künstlicher) Lichtversorgung weiterhin normal gedüngt werden. Ich reduziere bei meinen Ficusbäumen die Düngung im Winter fast vollständig. Da die Pflanzen wesentlich weniger Licht erhalten als im Sommer, würden sich meist nur sehr lange Blätter bilden. Dies sieht in den meisten Fällen nicht so ästhetisch aus.

Mineralische Dünger
in flüssiger Form gibt es natürlich auch für Bonsaibäume. Der Vorteil ist eine schnelle Nährstoffversorgung des Baumes. Nachteile sind allerdings bei zu intensiver Anwendung eine Versalzung des Substrates oder bei Regen ein leichtes ausschwemmen des Düngers.

Organischer Dünger
Der Nachteil ist das er erst durch Bakterien zersetzt werden muß um zu wirken. Der Vorteil ist das er einen länger anhaltenden Effekt durch den Zersetzungsprozess hat und damit wie ein Langzeitdünger angewendet wird.
Der Nachteil der meisten organischen Dünger (z. b. Kuhdung) ist ihr übler bis übelster Geruch der gerade beim Zersetzungsprozess auftritt. Eine der wenigen Ausnahmen ist hier Bio-Gold. Ein in Japan entwickelter organischer Dünger in Form von braunen Kügelchen. Diese werden einfach auf die Substratoberfläche gelegt und geben bei jedem Gießen etwas an Nährstoffen ab. Nach 4-6 Wochen sind sie aufgebraucht und die Reste können entfernt werden und gegen frische ausgetauscht werden. Der Zersetzungsvorgang ist bei Bio-Gold geruchsfrei!
Auf Grund dieser einfachen und effekten Düngemöglichkeit ist dies wohl unter Bonsaifans der am meisten eingesetzte Dünger. Der Düngeeffekt wird einfach durch eine hohe oder niedrige Kugelanzahl auf der Substratoberfläche gesteuert.

Die im Handel befindlichen Bonsaidünger sind auf die Anforderungen der meisten Bäume in der Nährstoffzusammensetzung abgestimmt. Auf jeder Packung sind die wichtigsten Angaben in prozentualen Angaben nachlesbar.

Was bewirkt welcher Nährstoff?

Stickstoff (N)
wird von Bäumen für die Bildung von Chlorophyll (= Blattgrün) und für die Wachstumsvorgänge benötigt. Manche Bäume wie die Erlen können in Ihren Wurzeln sogar Stickstoffdepots in Form von holzigen Knollen anlegen.

Phosphor (P)
wird für den Energiestoffwechsel bentöigt und für die Ausbildung von Blüten und Früchten. Die Aufnahme von Phosphor kann durch einen hohen ph-Wert und Tontöpfe erschwert werden.

Kalium (K)
steuert die meisten Abläufe bei den Stoffwechselvorgängen und ist ein wichtiger Bestandteil für die Förderung der Frostresistenz.

Calcium (CA) = Kalk
benötigen unsere Bonsai zum Aufbau der Zellwände und dem Wurzelwachstum.

Magnesium (Mg)
wird zur Bildung von Chlorophyll (= Blattgrün) benötigt.

Schwefel (S)
ist Bestandteil vieler Aminosäuren. Da er über die Luft als SO² über Regen in das Substrat gelangt, wird er Düngerbestandteil normalerweise nicht benötigt.

Spurenelemente

Bor (B)
ist für den Kohlenhydratwechsel und den Aufbau der Zellwand zuständig.

Kupfer (Cu)
ist Bestandteil einiger Enzyme und steuert zahlreiche Stoffwechselvorgänge.

Mangan (Mn)
steuert viele Stoffwechselvorgänge

Eisen (Fe)
ist am Chlorophyllaufbau (= Blattgrün) beteiligt

Zink (Zn)
steuert die Aktivität einiger Enzyme und die Bildung von Hormonen und beteiligt sich an der Photosynthese.

Kobalt (Co)
wird von Knöllchenbakterien zur Bindung von Luftstickstoff benötigt.

Molybdän (Mo)
steuert Abläufe im Stickstoff-Stoffwechsel.

Grundwissen – Pflege

3 Comments

  1. Dommi-86 15. Mai 2010
  2. Viktor 23. Mai 2014
  3. Bernd Schmidt 24. Mai 2014

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