Pflegefehler – zu viel Sonne?

Ja das ist kein Scherz! Ein zu vollsonniger Standort kann manchen Bonsai in Schwierigkeiten bringen.

Aber wie so oft ist dies hauptsächlich von der Art des Baumes abhängig. Ein Bonsai aus einer sukkulenten Pflanze die fähig ist Wasser zu speichern, wird sich sogar über einen vollsonnigen Standort freuen.

Auch hier sollte man sich genau über die Pflegevorlieben eines Bonsai informieren.

Mit diesem Grundwissen kann man logischerweise den optimalen Standort ermitteln und so möglichen Beschädigungen vorbeugen.

Für die Praktiker noch zwei Beispiele was bei zu sonnigem Standort passieren könnte.

Auf dem folgende Foto haben die Blätter der noch recht jungen Hainbuche bereits braune Blattränder. Diese entstanden durch einen Standort in der prallen Sommersonne.
Dadurch stockte das Wachstum. Ist ja auch logisch, da die Blätter für die Photosynthese eines Baumes zuständig sind. Wenn die fehlen, kleiner sind oder durch Vertrocknungen in der Funktion eingeschränkt sind, geht halt manches langsamer. Die Folge war ein Befall mit Läusen. Der kleine Baum konnte offenbar nicht mehr ausreichend Abwehrstoffe bilden.

Aber im Folgejahr mit neuen und frische Blättern hatte er wieder Power und die Läuse haben sich wieder verabschiedet. Ein halbschattiger Platz brachte Besserung und im Herbst war die Gelbfärbung der Blätter sogar noch intensiver als im Vorjahr. Und schöner logischerweise auch, da es keine braunen Trockenflecken an den Blatträndern gab.

vertrocknete Blätter

Aber es gibt noch andere Bonsai die bei zu starker Sonneneinstrahlung Schädigungen bekommen können. Die Schwarzerle gehört zu den Bäumen die an Bächen und Seen verbreitet sind. Meist stehen sie mit einem beträchtlichen Anteil ihres Wurzelwerkes sogar im Wasser. So benötigt auch die Schwarzerle in der Bonsaikultur regelmäßig Wasser. Bei zu heißem Standort oder Wassermangel wendet die Schwarzerle eine einfache Überlebensstrategie an. Sie wirft einfach einen Ast oder Äste ab. Dadurch spart sie Energie in der Wasser- und Nährstoffversorgung!
Nun ist diese Überlebensstrategie natürlich bei einer Bonsaikultur alles andere als erwünscht. Ich möchte mir nicht ausdenken wir frustrierend es ist, wenn ein jahrelang aufgebauter Ast plötzlich abfällt?

Also sollte man Erlen besonders ausgiebig gießen. Manche Bonsai-Fans verwenden für Schwarzerlen sogar Schalen ohne Abzugslöcher, damit sie wie in der Natur teilweise im Wasser bzw. feuchtem stehen. Ich kann darüber leider weder etwas positives noch negatives dazu sagen. Meine Schwarzerle steht seit nun drei Jahren in einem Teichtopf und der ist überall wasserdurchlässig. Bisher wurde noch kein Ast abgeworfen. Aber sie wird ja auch 1-2 mal am Tag gegoßen.

Am besten also vorher über den Bonsai informieren ob er pralle Sommersonne verträgt. Wenn nicht einen halbschattigen Standort für ihn wählen.

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