Pflegefehler – Staunässe

Mal abgesehen von spezialisierten Wasserpflanzen oder am Wasser vorkommenden Pflanzen mögen die meisten Pflanzen keinen dauerhaften nassen Stand. So ist es auch bei den meisten Bonsaiarten.

So ist eine der häufigsten Schäden bei Bonsai Staunässe.
Im schlimmsten Fall verfaulen dadurch die Wurzeln und der Baum kann sich nicht mehr mit Nährstoffen versorgen und im äußersten Fall daran sterben.

Ursachen für Stäunässe?
Gießwasser und Regenwasser kann nicht abfließen.

Auswirkungen von Staunässe?
Die Wurzeln fangen an zu faulen und können den Bonsai dadurch nicht mehr oder nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgen. Im schlimmsten Fall kann dies zum absterben des Bonsai führen!

Mögliche Ursachen:

  • Schale ohne Ablauflöcher
  • Ablauflöcher in der Schale sind verstopft
    • durch zu dichtes Wurzelwerk
    • Substratverdichtungen
    • sonstige grobe Verschmutzungen oder Verunreinigungen
  • Dauerregen?

Zum Glück habe ich zu diesem Thema keine praktischen Erfahrungen! Was ich hier schreibe ist also in erster Linie Theorie. Aber ich denke auch hier ist es zutreffend wenn man vorbeugende Massnahmen ergreift damit es erst gar nicht zu Staunässe kommen kann. Offenbar habe ich da bisher alles richtig gemacht 😉

Wie kann man Staunässe vorbeugen?

  • Beim Neukauf topfe ich zum nächstbesten Zeitpunkt den Bonsai um. So kann ich feststellen ob das Wurzelwerk gesund ist und auch feststellen ob ein Rückschnitt der Wurzeln notwendig ist. Aber auch verbrauchtes oder verdichtetes Granulat wird dadurch aufgefrischt. Schließlich weiß man ja meist nicht wie lange der Bonsai bereits im Substrat steht?
  • Für das Substrat einen hohen mineralischen Anteil verwenden. Bimskies, Lavalit oder ähnliches oder Mischungen daraus. Das Substrat am besten als etwas gröberes Granulat verwenden. So haben die Wurzlen Luft zum atmen und wachsen und überschüssiges Gieß- und Regenwasser kann schneller abfließen. Näheres darüber habe ich ja bereits unter die richtige Erdmischung geschrieben.
  • Den Bonsai rechtzeitig umtopfen damit die Schale nicht zu sehr durchwurzelt wird und sich das Substrat nicht zu sehr verfestigt. Besonders bei günstigem Adakama können sich durch Alterung wasserundurchlässige Lehmböden bilden! Also wenn schon Akadama dann bitte keine Billigware.

Was ist zu tun wenn ein Bonsai Staunässe hat?

  • Ablauflöcher auf Verstopfung prüfen und diese evtl. beseitigen
  • Bei Schalen ohne Ablauflöcher umtopfen in eine mit Ablaufmöglichkeit
  • In starkem Fällen umtopfen und bereits verfaulte Wurzeln komplett entfernen, da diese weitere Herde für fortschreitende Verfaulungen und Schadpilze sein können. Je nach Bonsaiart in ein Substrat mit erhöhtem mineralischen Anteil umtopfen.

Danach abwarten und Tee trinken bis sich der Bonsai hoffentlich wieder erholt hat.

Achtung beim Wurzelschnitt!
Bitte vorher an Hand einer Pflegeanleitung über den Bonsai prüfen ob dies bei dem betroffenen Bonsai sinnvoll bzw. möglich ist. Manche Bäume vertragen dies nicht zu jeder Jahreszeit. Manche Bonsai vertragen einen kräftigen Rückschnitt. Andere vertragen kaum einen Wurzelrückschnitt.
Verfaulte Wurzeln sollten allerdings umgehend entfernt werden. Wenn schon starke Verfaulungen aufgetreten sind, hilft nur noch starkes zurückschneiden der befallenen Wurzeln, da sich sonst die Schädigungen auf die gesunden Pflanzenteile ausbreiten könnte.

Ausnahmen!

Wie so oft im Leben gibt es auch die Ausnahmen von der Regel. So auch bei diesem Thema. Schwarzerlen stehen in der Natur mit ihren Wurzeln den Großteil des Jahres im Wasser! Deswegen benötigen sie auch oft als Bonsai hohe Wassermengen um sich wohl zu fühlen.

Ja, es gibt sogar Bonsaipfleger die verwenden für Erlen eine Schale ohne Ablauflöcher im Boden. Ob dies sinnvoll ist, kann ich nicht bestätigen. Meine Schwarzerle wächst seit 3 Jahren munter im Teichtopf. Und der ist rundum wasserdurchlässig. Wichtig ist nur ein regelmäßiges gießen. Im Sommer muß halt oft zweimal am Tag gegossen werden.

2 Comments

  1. engelchen 17. März 2010
  2. Bernd 17. März 2010

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