Die Auswahl von einem Bonsai

Nach dem man sich Gedanken über den passenden Bonsai an Hand der vorhandenen Pflegemöglichkeiten gemacht hat, geht es an die Auswahl einer geeigneten Pflanze. Wobei es hier sehr viele Möglichkeiten gibt! Zum einen kann man sich aus eigener Aufzucht durch das aussäen ein kleines Bäumchen über viele Jahre zu einem Bonsai ziehen. So kann man bereits von klein auf den Bonsai in die gewünschte Stilart bringen. Der Nachteil ist, das man dafür sehr viel Zeit und Geduld benötigt.

In einigen Bonsaibaumschulen werden auch Bonsaisämlinge und Jungpflanzen im Alter zwischen zwei und zehn Jahren angeboten. Der Vorteil ist, das diese bereits von klein auf regelmäßig zurück geschnitten wurden und so bereits früh eine reichliche Verwzeigung im unteren Stammbereich haben. Zwar wird man für die weitere Entwicklung zu einem Bonsai je nach Art ein paar Jahre benötigen, man spart sich aber gegenüber dem aussäen doch einige Jahre.

Je nach Alter und Potential des Baumes erhält man diese bereits schon für ein paar Euro für eine Jungpflanze. Allerdings können für bereits vorgestaltete Bäume auch schon 100-250€ für eine charaktervolle Rohpflanze fällig werden. Eine weitere Möglichkeit ist die Entnahme von noch jungen Bäumchen aus dem eigenen Garten. Zur rechten Jahreszeit entnommen kann man so sehr günstig einen Bonsai von klein auf gestalten.

Mehrstämmige Hainbuche (Carpinus betulus)
Mehrstämmige Hainbuche (Carpinus betulus)

Im Bonsaihandel werden zahlreiche Pre-Bonsai (mit gewisser Altersreife und bereits vorgestaltet) und auch ältere bereits gestaltete Bonsai angeboten. Diese sehen natürlich bereits sehr charaktervoll und edel aus. Je nach Alter und Größe muß man dafür bereits einige Euro bezahlen. Manche erhält man schon ab ein paar hundert Euro. Aber richtig alte und gestaltete Bonsai können durchauß über oder sogar mehrere tausend Euro kosten!

Baumschulpflanzen sind ebenfalls eine kostengünstige Alternative für einen Bonsai. Dabei sollte man allerdings darauf achten, das man keine gepfropften Bäume auswählt. Diese sind meist leicht an der ehemaligen Schnittstelle und meist unterschiedlichen Farbtönen am Stammansatz erkennbar. Wichtig ist auch eine ordentlche Verwzeigung im unteren Stammbereich. Wobei dies bei jungen Pflanzen auch oft durch starkes zurückschneiden immer noch erreichbar ist.

Einen Yamadori bzw. Findling wird gerne von erfahrenen Bonsai-Gestaltern verwendet. Für eine Entnahme auf fremden Grund und Boden ist immer das Einverständnis des Eigentümers notwendig! Da Findlinge bereits ein ordentliches Alter haben, können daraus oft charaktervolle Bonsai entstehen. Für ihre Gestaltung und die fachgerechte Entnahme und Pflege ist allerdings eine gehörige Portion Fachwissen und Übung erforderlich. Da eine Entnahme eines älteren Baumes aus der Natur ein großer Streß für ihn bedeutet. Je nach Pflanze und Alter benötigt er eine 1-5 jährige Erholung in einer sehr großen Trainingsschale oder Kiste, bevor er weiter zum Bonsai gestaltet werden kann.

Nun hat man sich nach reichlicher Überlegung für eine Indoor- oder Outdoor-Bonsaiart entschieden. Man hat sich nach vorheriger Information ein Preislimit gesetzt. Aber welche Kriterien sind für eine Pflanzenauswahl sinnvoll? Folgende Kritieren können helfen eine gute bis sehr gute Pflanze zu finden:

Der erste Eindruck eines Bonsai:

  • Guter Gesamteindruck des Baumes?
  • Keine Schädlinge?
  • Ist die Baumform auch in der Natur vorstellbar?
  • Gefällt die Schale (falls vorhanden)?

Der zweite Eindruck eines Bonsai:

  • Ist der Baum gut eingewurzelt?
  • Ist der Wurzelballen schön kräftig?
  • Gleichmäßige Wurzelverzweigung?
  • Ist der Stamm gleichmäßig zur Spitze verjüngt?
  • Macht der Baum einen standfesten Eindruck?
  • Ist der Bonsai noch gedrahtet?

Ein Bonsai oder zukünftiger Bonsai sollte immer gesund aussehen. Der Wurzelansatz (Nebari) sollte gut sichtbar sein und möglichst einen dicken Stammansatz haben. Die Wurzeln falls sichtbar sollten möglichst sternförmig und gleichmäßig vom Stamm nach außen gehen. Es sollten sich möglichst keine Wurzeln überkreuzen. Es sollte am Stamm keine Veredelungsstelle sichtbar sein. Keine Drahtspuren sollte man am Stamm und den Ästen erkennen können. und die Verzweigung sollte reichlich und gleichmäßig in alle Richtungen wachsen.

Hat man einen Baum nach diesen Kritierien in der gewünschten Preisklasse gefunden, steht einem Kauf nichts mehr im Wege.

Grundwissen

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