Bonsaigestaltung – Streng aufrechte Form – Chokkan

Muß man bei dieser Gestaltungsform noch etwas erläutern? Wie der deutsche Name bereits sagt handelt es sich um einen Bonsai wo der Stamm streng aufrecht wächst.

Diese Wuchsform hat wohl schon jeder in der Natur gesehen. Damit solch ein Baum auch wirklich imposant und alt wirkt sollte er einen breiten Stammansatz (= Nebari) haben. Ist dies nicht der Fall sieht der Bonsai aus wie ein Holzpfahl der in die Erde gesteckt wurde.

Hier sehen wir schon daß man doch etwas mehr tun muß als nur schnell einen dicken Stamm zu gestalten. Auch das Nebari sollte kräftig entwickelt werden. Ein breiter Stammansatz suggeriert einen standfesten und mächtigen Baum.

Chokkan

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Von vorne betrachtet zeigt sich das Laub des Baumes am besten in einem ungleichschenkligen Dreieck. Der unterste Ast ist der längste und zeigt von der Vorderseite aus gesehen nach rechts oder links. Die Äste darüber werden bis zur Spitze immer kürzer. Im besten Fall führen sie spiralförmig nach oben. Dadurch kommt möglichst an alle Äste und Blätter genügend Licht. Wären die Äste übereinander könnten die oberen den unteren das notwendige Licht für die Photosynthese nehmen und kein Laub mehr entwickeln und im schlimmsten Fall sogar absterben. Die Äste sollten sich alle nach aussen verzweigen.

Der Wurzelansatz breitet sich gleichmäßig nach aussen aus und gibt dem Baum einen festen halt.

Welche Bäume eignen sich für die streng aufrechte Form – Chokkan?

Im Prinzip alle Bäume die auch in der Natur eine streng aufrechte Form haben.
Dies sind bei den Laubbäumen Ahorne, Zelkoven, Buchen, Hainbuchen, Quitten, Ulmen, Feigen und Gingko.
Bei den Nadelbäumen eigenen sich alle Arten.

Die passende Bonsaischale für die streng aufrechte Form – Chokkan?

Eine flache Schale die länger als breit ist. Oval oder rechteckig.
Die Schalentiefe entspricht im Optimalfall dem Stammdurchmesser an der dicksten Stelle.
Logischerweise gibt es auch da Ausnahmen von solchen Regeln. Bei dünnen Stämmen weicht man besser davon ab, da sonst zuwenig Substrat für den Baum verfügbar wäre.
Der Baum wird aus gestalterischen Gründen meist nicht in die Mitte gepflanzt. Leicht nach rechts oder links wirkt in den meisten Fällen harmonischer. Optimal ist der Positionierung nach einem drittel der Länge.

2 Comments

  1. Knuffelpack 8. August 2010
  2. redscorpion012 14. August 2010

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