Vor ein paar Wochen habe ich bereits die frei aufrechte Form erläutert.
Heute möchte ich ein paar Möglichkeiten zur Gestaltung dieser Stilform aufzeigen.
Die frei aufrechte Gestaltung ist die am häufigsten angewendete bei Bonsai-Bäumen.
Aber wie gestaltet man einen Bonsai in dieser Stilform?
Was muß man beachten um einen Bonsai in diese Form zu bringen?
Was ist zu tun, dass der Bonsai die gewünschte Gestalt annimmt?
Copyright Foto – Rick Sargeant – Fotolia.com
Welche Bäume eignen sich für die frei aufrechte Form?
Für dies Gestaltungsform sind fast alle Baumarten denkbar.
Bei der Auswahl einer Pflanze sollte man darauf achten, dass entweder der Stamm leichte Biegungen aufweist. Oder dass der Stamm noch durch Drahten biegsam ist und somit in die gewünschte Form gebracht werden kann.
Danach prüft man ob an den Stammbiegungen auch Äste oder wenigstens ein brauchbarer Ast vorhanden ist. Da wo die Äste nicht in die gewünschte Richtung wachsen, sollten diese noch biegsam sein, damit man sie in die gewünschte Form und Richtung drahten oder spannen kann.
Wie bei fast jeder Rohpflanze eignen sich am besten Pflanzen mit reichlicher Verzweigung und vielen Ästen.
Wie gestaltet man einen Bonsai zur frei aufrechten Form?
Die Äste sollten waagerecht oder leicht nach unten geneigt sein. Am besten wachsen die Äste an einer äußeren Stammbiegung nach aussen. An den Ästen nach unten wachsende Astverzweigungen werden bei der Grundgestaltung erst einmal entfernt oder stark gekürzt. Auf den Astoberseiten baut man eine Laubkuppel auf. Wenn der Baum über einige Jahre gestaltet wurde ergibt sich daraus ein geschlossenes Laubdach. Nach oben hin werden die Äste kürzer und schlanker als im unteren Stammbereich.
Will man eine frei aufrechte Form aus einem Steckling oder Sämling ziehen, kann man sich sogar das Drahten des Stammes sparen!
Die Pflanze wird einfach nach 1-2 Jahren schräg eingepflanzt. Nach weiteren 1-2 Jahren schneidet man die Baumspitze über einem Ast ab. Diesen Ast verwendet man nun als neue Baumspitze und topft den Bonsai in die andere Richtung um. Da der Ast = die neue Baumspitze nach oben wächst, gibt es eine Biegung in den Stammverlauf. Dies macht man so oft bis man die gewünschte Anzahl an Biegungen und die Wunschgröße des Bonsai erreicht hat.