Platz 8 – beliebtester Outdoor-Bonsai – Rot-Buche (Fagus sylvatica)

Die Rot-Buche wurde von euch bei der Wahl des beliebtesten Outdoor-Bonsai auf den 8. Platz gewählt.

Ehrlich gesagt habe ich mich mit der Rot-Buche als Bonsai bisher noch kaum beschäftigt.

Meine Hainbuchen, die keine Buchen sind, haben bisher meine volle Aufmerksamkeit aufgebraucht.

Und auf den besuchten Bonsaiausstellungen gab es erstaunlich selten eine Rot-Buche zu bewundern.

Vereinzelt schon. Aber die wenigsten haben mir richtig gefallen.

Bei meiner Recherche über die Rot-Buche bin ich auf reichlich Interessante Informationen gestossen.

So stammt der Name Rot-Buche vom rötlichen Holz des Baumes. Rötlicher im Vergleich zu Hainbuche.

Rot-Buche als Bonsai-Baum

Rot-Buche als Bonsai-Baum

Das Holz ist recht hart und wird deswegen in der heutigen Zeit zu Möbeln verarbeitet. Auf Grund seiner robusten Eigenschaften werden daraus  Kindermöbel und Parket gemacht.

Bonsai-Rohling einer Rot-Buche (Fagus sylvatica)

Bonsai-Rohling einer Rot-Buche (Fagus sylvatica)

Inzwischen sind die Buchenwälder in Europa kleiner als in früheren Zeiten. Früher wurden aus dem Holz auch Schiffe gebaut. In Frankreich hat man aus Buchenholz sogar Holzschuhe gemacht. Und die Köhler haben das Buchenholz zu Holzkohle mit hohem Brennwert verarbeitet. Diese wurde zum heizen als auch zur Herstellung von Schießpulver verwendet. Aber auch für medizinische Zwecke wurde die Holzkohle eingesetzt, da sie desinfizierent wirkt. Ich verwende übrigens auch Buchen-Holzkohle zum desinfizieren von größeren Schnittwunden meiner Bonsai! Schadpilze haben so keine Chance über die Schnittstelle einzudringen.

Rot-Buche (Fagus sylvatica)

Rot-Buche (Fagus sylvatica)

Bucheckern sind zur Fütterung von Schweinen und anderen Haustieren verwendet worden. Auch Menschen haben Bucheckern zur Ernährung gegessen. Trotz leichter Giftigkeit durch Alkaloide sind sie verdaulich, können bei hohem Konsum aber auch zu Beschwerden führen. Lampenöl wurde früher aus den Nüssen gemacht. Und im zweiten Weltkrieg dienten Bucheckern und Eicheln als Kaffeeersatz.

Rot-Buche (Fagus sylvatica) als Bonsai-Baum

Rot-Buche (Fagus sylvatica) als Bonsai-Baum

Das Wort Buch stammt von der Rot-Buche. Bereits unsere Vorfahren, die Germanen, haben ihre Runen mit Runenstäben geworfen und die enstandenen Zeichen gedeutet.

Fagus sylvatica als Bonsai-Baum

Fagus sylvatica als Bonsai-Baum

Bei unseren Vorfahren galt die Buche als Mutter der Erde! Sie schützt mit ihren flache weiten Wurzelwerk den Boden vor Erosionen. Und bei Nebel kann die Buche Nährstoffe über ihre Bätter aufnehmen und an den Boden weitergeben, welcher dadurch angereichert wird.

Rot-Buche (Fagus sylvatia) als Bonsai-Baum

Rot-Buche (Fagus sylvatia) als Bonsai-Baum

Rot-Buchen können bis zu 300 Jahre alt werden.

Aus Buchenholz wird auch Papier hergestellt.

Erstaunlich was ein Baum alles für Nutzungmöglichkeiten bieten kann!

1990 war die Rot-Buche Baum des Jahres.

In der Natur kommen Rot-Buchen meist in weniger sonnige Bereichen vor. Sie lieben Nebel. Aus ihm nehmen die Blätter auch Wasser auf und können so Nährstoffe an die Erde weitergeben. Rot-Buchen sind somit auch Wegbereiter für weitere Pflanzen in kargen Regionen oder Bereichen. Sie werten die Nährstoffe auf.

Buchen entwickeln ein dichtes Laubwerk. Dadurch können in ihrem Schatten nur wenige andere Pflanzen überleben, da es darunter sehr dunkel ist.

Auf den obigen Fotos gibt es einige sehr schöne Rot-Buchen-Bonsai. Eigentlich seltsam, dass die Rot-Buche nicht so häufig auf Bonsai-Ausstellungen zu sehen ist? Rohmaterial dürfte es in unseren Regionen jede Menge geben.

Aber bereits bei der Wahl zum beliebtesten Outdoor-Bonsai ist die verstärkte Tendenz zu heimischen Baumarten erkennbar. Sicherlich werden sich auch in naher Zukunft die Bonsai-Fachhändler auf diese Kundenwünsche einstellen.

Leave a Reply