Mein Bonsaijahr im Oktober 2010

Da ich vom September in den Oktober hinein Urlaub hatte, fiel der September-Rückblick aus.

Viel gab es da auch nicht zu berichten. Deswegen geht es gleich in den Oktober.

Die Schwarzerle hatt sich Thripse eingefangen. Da es derzeit sowieso herbstet habe ich die befallenen Blätter bereits entfernt und entsorgt, um so einer weiteren Verbreitung der Insekten vorzubeugen.

Die kleine Hainbuche hat nun kaum noch Blätter. Den Großteil habe ich wegen Mehtlau entfernt. Im Winter werde ich zwei Spritzungen gegen Pilzbefall vornehemen. Die erste Spritzung ist vor dem ersten längeren Frost vorgesehen. Die zweite Spritzung werde ich voraussichtlich vor dem Neuaustrieb im Spätwinter vornehmen. Ein biologisches Spritzmittel habe ich mir bereits besorgt. Es nennt sich Pilz-Frei von der Fa. Schacht. Es besteht aus einer hohen Konzentration Kieselsäure, welche die Abwehrkräfte der Pflanze stärkt und beinhaltet einen Ölfilm der mögliche Insekten oder deren Larven ersticken soll.

Die kleine Zierkirsche bringt diesen Herbst gar keine schöne und gleichmässige gelbe Herbsfärbung. Vereinzelt sind die Blätter gelb gefärbt. Aber viele der Blätter haben sich bereits verabschiedet. Offenbar scheint sie sich weniger mit der höheren mineralischen Substratmischung wohlzufühlen. Das werde ich wohl im Frühjahr korrigieren müssen.

Eigentlich wollte ich im Urlaub zum Bonsaigarten Linda fahren. Durch einen Krankenfall in der Familie konnten wir dies allerdings nicht realisieren. Schade. Dort wollte ich mir eigentlich ein oder zwei Roh-Bonsai aussuchen und kaufen.

Uwe Krötenheerdt betreibt dort eine Bonsai-Baumschule. Dort werden heimische Bäume im Feld zm Bonsai vorkultiviert. Je nach Baumart wird ein bis mehrmals im Jahr zurück geschnitten. So entsteht relativ schnell ein recht dicker Stamm und Nebari.

Da ich auf eine Neuerwerbung nicht verzichten wollte habe ich Herrn Krötenheerdt gebeten mir je eine Hainbuche für eine frei aufrechte und mit einem Zwillingstamm auszusuchen. Die habe ich mir dann mit der Post zusenden lassen.

Beim auspacken stieg die Begeisterung. Aber nach dem auspacken konnte ich nur noch staunen. Beide Hainbuchen hatten meine Erwartungen weit übertroffen! Auf den ersten Blick zeigte sich ein enorm dicker Stamm und ein ganz brauchbares Nebari. Hier einmal die ersten Fotos der beiden Bäume:

Zwei Hainbuchen

Wie und was ich daraus gestalte, weiß ich noch nicht 100%ig. Aber beide Bäume haben sehr gutes Entwicklungspotential. In den nächsten Tagen werde ich die ersten detailierteren Fotos von verschiedenen Seiten machen und mir die Möglichkeiten in den nächsten Wochen und Monaten durch den Kopf gehen lassen.

Für die Überwinterung der heimischen Outdoors habe ich am Monatsende bereits die Kisten mit Sand-Torfgemisch vorbereitet. Sobald die erste längere Frostperiode ansteht kommen die Bäumchen ins wärmende und frostmildernde Wännchen.

Bei den Indoors habe ich seit einigen Wochen auf Grund der nächtlichen kühlen Temperaturen, inzwischen die Ficus microcarpa in die Wohnung geräumt. Der kleinere der beiden über 10 Jährigen hat immer noch ein paar Schildläuse. Diese habe ich nun zum wiederholten Male entfernt und ihn abseits der anderen gestellt. Ihn werde ich die nächsten Wochen genauer beobachten. Erst wenn nach 4-8 Wochen keine weiteren Schildläuse auftreten darf er sich wieder zu den andere Pflanzen gesellen. Der dreijährige Steckling hat über den Sommer kräftig ausgetrieben. Den Austrieb der mir nicht passend erschien, habe ich vor dem hereinräumen abgeschnitten. Übrig ist nun noch ein doppelter Austrieb, der in den nächsten Jahren als Stamm weiterentwickelt werden soll.

Der Shohin-Crassula hat sich im Sommer gut entwickelt. Sein im Teichtopf kutlivierter Steckling hat ihn an Größe bereits längst überschritten. Er ist etwa dreimal so hoch wie die Mutterpflanze!
Daran kann man sehr gut sehen, wie ein kleines Gefäß das Wachstum einer Pflanze spürbar einschränken kann.

Die größere Crassula sieht auf Grund des radikalen Frühsommer-Schnittes noch nicht ausgewogen aus. Bei ihm werde ich im nächsten Frühjahr die Verzweigung wieder verfeinern.

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