Von den asiatischen Ulmenarten soll es um die 20 verschiedene Arten und Varietäten geben.
Die meisten importierten Pflanzen werden im Handel Ulmus parvifolia genannt.
Mancher Händler vergibt seinen Pflanzen auch einen anderen Namen. Früher um Importeinschränkungen zu umgehen. Heute um diese eine Art oder Varietät in der Pflege von den anderen zu unterscheiden.
Letzteres ist sicherlich löblich, da die asiatischen Ulmen von den Tropen bis zu hohen Bergregionen vorkommen können. Da ist es logisch dass diese Bäume je nach Herkunft auch eine abweichende Pflege, insbesondere Überwinterung, erfordern.
Schuld an meinem Interesse für Ulmen ist eine Schenkung eines Händlers mit einer Ulmus parvifolia „Thaiwan“ gewesen. Da mir das Bäumchen sehr gut gefällt, habe ich mir in diesem Sommer noch eine Ulmus japonica, Zelkova nire und Zelkova serrate gekauft. Alle vier Bäume, welche allerdings noch alle in einer jungen Entwicklungsphase sind, bereiten mir Spaß!
Nun habe ich aus Platzgründen keine grosse Bonsaisammlung. Mein Balkon gibt die räumlichen Möglichkeiten vor. Inzwischen hat sich bei mir ein starkes Interesse an einigen Ulmenarten herauskristallisiert.
Heute möchte ich euch die Japanische Ulme (Ulmus japonica) näher vorstellen. Anfang Oktober sah sie wie folgt aus:
Das Bäumchen habe ich als Shohin-Bonsai gekauft. Derzeit steht der Kleine noch in der Kunststoffschale wie er gekauft wurde. Vielleicht gibt es im Frühjahr die erste Bonsaischale für den Baum?
Botanisch gibt es übrigens auch keine Ulmus japonica. Der Händler hat diese so genannt, da er sie aus Japan importiert hat und die Pflege etwas von den meisten chinesischen Arten minimal abweicht. Wegen der recht kleinen Blätter ist sie sehr gut als Shohin-Bonsai zum gestalten geeignet. Bereits in jungen Jahren entwickelt sich eine sehr borkige Rinde, was den Baum älter wirken lässt.
Da auch diese Ulmenart sehr schnell wächst, muss man sie über den Sommer meist mehrmals wieder in Form schneiden.
Am vergangenen Wochenende habe ich nun meinen Balkon für das anstehende Winterlager vorbereitet. Alle Kakteen wurden vorbereitet. Die Töpfe und Schalen gereinigt und die Jüngsten befinden sich bereits im Winterlager. Nach dem ersten Frost kommt der zweite Schwung Kakteen ins Winterlager. Dadurch wird die schattige Ecke frei. Dort werden die meisten Outdoor-Bonsai in einem Torf-Sandgemisch zugedeckt und überwintert.
Da die japanische Ulme gerade ihr schönes Herbstkleid zeigt, musste ich sie auch gleich fotografieren:
Am Stammansatz hat sich Moos gebildet. Normalerweise gefällt mir Moos. In diesem Fall weicht es allerdings die Rinde auf und diese altert schneller und kann vorzeitig abbrechen. Dieses Jahre werde ich allerdings nichts mehr machen. Im Frühjahr gibt es dann eine Behandlung gegen das Moos.
Bin mal gespannt wie die Aststruktur nach dem Laubfall ist? Mir scheinen ein paar Äste bereits zu mächtig geworden zu sein. Aber dies kann ich erst ohne Laub näher begutachten.
Hallo Bernd, nur ganz kurz, die Ulme ist sehr schön.
Grüße Ernst
Die Position auf dem 2. Bild wäre doch ´ne tolle Vorderseite für später?
Der kann, wie ich finde, schon bald in ´ne tolle Schale, die Feinverzweigung wird sich so auch entwickeln können, brauchst nur en bißchen Drahten und immer schön schnibbeln 🙂
Ein Problem hat er aber, die Symetrie unten bei den ersten Ästen, 2 Hauptäste links und rechts! Vielleicht muss einer Gehen irgendwann? Der Linke? Und dann den Baum nach links kippen ein wenig? Je früher, desto eher verheilt die Wunde…
Der Baum macht spass 🙂
Mir gefällt das 2.Bild auch am besten.
Aber auf dem 3. und 4.Bild sehen die Äste wie ein „Windrad“ aus.
ich würde einen der Äste zwar nicht ganz,aber ein gutes Stück zurückschneiden.
@ Ernst Theis
Danke, mir macht der kleine Baum auch viel Spaß!
@ André
Auf dem zweiten Bild gefällt er mir auch am besten. Wobei er auch von der anderen Seiten ganz gut aussieht.
Mit den gegenüberliegenden unteren Ästen ist mir auch schon aufgefallen. Habe den Baum ja erst ein paar Monate und werde nach Laubfall erst mal ein paar Fotos machen um die Aststruktur in Ruhe über den Winter analysieren zu können.
Wenn ich dann weiss ob er so bleibt oder verändert werden soll, kann ich mir dann über eine erste Schale Gedanken machen. Hatte sowieso vor im Spätwinter – Frühjahr in die erste Schale zu topfen. Will ja schliesslich auch wissen was sich da für ein Wurzelballen verbirgt?
@ Kleinbonsai
Windrad ist gut! Das dürfte meinem Kollegen der Windradkunden betreut gefallen 😉
Toll, deine Ulme!
Bei mir sind die Bonsai schon eingewintert.
Ich habe sie im Boden vergraben und eine Art Zelt aus Holz und Stoff zum Windschutz drübergebaut, dass oben offen ist, damit Licht und Luft reinkommen.